Zusammenfassung
In den mittlerweile mehr als drei Dezennien Bachmann-Rezeption lassen sich zwei, jeweils durch veränderte Erwartungshaltungen in der literarischen Öffentlichkeit ausgelöste Wendepunkte markieren: der eine um 1961, zum Zeitpunkt des Erscheinens der ersten Prosasammlung Das dreißigste Jabr, der andere in der Mitte der siebziger Jahre. Unabhängig von der jeweils vorherrschenden Einschätzung aber gehört die Autorin während der ganzen Periode von ihrem ersten öffentlichen Auftreten, der ersten Lesung vor der Gruppe 47 im Jahr 1952, bis zu ihrem Tod 1973 zur literarischen Prominenz im deutschsprachigen Raum. Dafür zeugt nicht nur die Höhe der Gesamtauflage ihrer Werke in deutscher Sprache (vor dem Erscheinen der vierbändigen Ausgabe der Werke von 1978 und vor dem Bachmann-Boom seit den späten siebziger Jahren bereits in der Nähe der Millionengrenze), sondern vor allem das große Echo in der überregionalen Presse, das die jeweiligen Veröffentlichungen (einschließlich der postumen Edition der Werke) gefunden haben. Die bisherige Rezeption des Bachmann-Werks zu verfolgen, erlaubt nicht nur eine deutliche Bestimmung des eigenen Ausgangspunkts, sondern eröffnet gleichzeitig Einsichten in die Wandlungen des westlichen deutschen Literaturbetriebs und — mittelbar — auch in gesellschaftliche Veränderungen von den frühen fünfziger Jahren an.
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Bartsch, K. (1988). Einleitung Ingeborg Bachmanns Werk im Widerstreit gesellschaftlicher Erwartungen. In: Ingeborg Bachmann. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03944-6_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10242-3
Online ISBN: 978-3-476-03944-6
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