Zusammenfassung
1977 ist Jakob Michael Reinhold Lenz für Benno von Wiese, den Herausgeber des repräsentativen Bandes »Deutsche Dichter des 18. Jahrhunderts«, »das tragisch scheiternde Genie neben dem großartigen Gelingen Goethes« (Berlin 1977. Einleitung S. 26). So lautet das bis heute selbst unter Kennern vielfach kaum revidierte Urteil über Lenz. Wiese mildert es wohlwollend ab: immerhin kündige sich in seinen Schriften »sehr viel Zukünftiges« an. Dieses Urteil verweist auf die für die Lenzrezeption unvermeidbare Frage nach seiner Stellung in der Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts neben, gegen oder unter Goethe. Dieser hat bereits in seiner Autobiographie »Dichtung und Wahrheit« für sich und lange Zeit auch verbindlich für die Nachwelt seine Bewertung formuliert, Lenz sei als »ein vorübergehendes Meteor […] augenblicklich über den Horizont der deutschen Literatur« hingezogen und »plötzlich« verschwunden.
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Winter, HG. (1987). Einführung. In: J.M.R. Lenz. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03936-1_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03936-1
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