Zusammenfassung
Christa Wolf, 1929 in Landsberg/Warthe geboren, das heute Gorzów Wielkopolski heißt, trat zwanzigjährig der SED bei. Von 1949 bis 1953 studierte sie Germanistik in Jena und Leipzig. Bis 1959 arbeitete sie als Literaturkritikerin, hauptsächlich für »Neue deutsch Literatur«, die Zeitschrift des Deutschen Schriftstellerverbands. Wolf ist durchaus als Repräsentantin der herrschenden Literaturdoktrin dieser Jahre zu sehen; von anderen Kritikern unterschied sie sich darin, daß sie weniger dezidiert marxistische Positionen, als vielmehr marxistisch geprägte, antifaschistische Positionen einnahm. Trotz deutlicher Affinitäten zur Literaturtheorie Georg Lukacs’, läßt Wolf sich nicht eindeutig zuordnen. In ihren Kritiken bis zum Beginn der sechziger Jahre gebraucht sie normative Definitionen des Sozialistischen Realismus, Begriffe wie Widerspiegelung, Totalität, positiver Held, das Typische und formuliert mechanistische Vorstellungen von Entstehung und Wirkung von Literatur. Worte, die sie häufig verwendet, sind Wahrheit, Wirklichkeit und Erinnerung. Wahrheit, schreibt Wolf (NdL 7/1958), gebe es nicht als subjektive Überzeugung; von Wahrheit könne erst gesprochen werden, wenn das Bewußtsein des Einzelnen mit den objektiven Erfordernissen übereinstimme.
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Hilzinger, S. (1986). Christa Wolfs Weg von der Literaturkritikerin zur Prosaautorin. In: Christa Wolf. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03928-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03928-6_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10224-9
Online ISBN: 978-3-476-03928-6
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)