Zusammenfassung
Faulkner nannte als die drei wichtigsten Quellen seiner Erzählprosa Beobachtung, Erfahrung und Vorstellungskraft (»imagination«). Die ersten beiden als Gedächtnisdimension nehmend, als »Rumpelkammer« seines Unbewußten (»lumber room of his subconscious«, Faulkner at West Point, N. Y., 1964, S. 96), in dem er das Notwendige für seine Kunst später wiederfand, hoffte er, das Nicht-Referenzialisierbare sei das Transzendierende, den Tod durch Kunst überwindende (und die menschliche Kraft des Leidens und Durchhaltens bezeugende) dritte Element seiner aus der Erinnerung gewonnenen Literatur. Dieses letzte Element war für ihn das entscheidende, weshalb sein Realismus keine Poetik der Widerspiegelung bedeutete; um die Wahrheit sagen zu können, sah er das Vorrecht des Künstlers darin, die Fakten zu unterstreichen, zu vergrößern und zu verzerren (Faulkner in the University, Charlottesville, 1959, S. 282).
»When the door shut for him, he had already written on this side of it that which every artist who also carries through life with him that one same foreknowledge and hatred of death, is hoping to do: I was here.«
Faulkner über den Tod Camus’ (Essays, Speeches, and … Letters, N. Y., 1965, S. 114)
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Wehdeking, V. (1983). Die Wiedergefundene Zeit Franz Kiens (1970–1980). In: Alfred Andersch. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03911-8_6
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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