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Georg Heym

Part of the book series: Sammlung Metzler ((SAME))

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Zusammenfassung

Im direkten Rückgriff auf die Erinnerungen seiner Zeitgenossen hat die Forschungstradition jahrzehntelang Heyms Biographie mit dem Lebensweg eines jugendlichen Rebellen und frühvollendeten Dichters identifiziert; denn wie anders sollte man jene schillernde Persönlichkeit nennen, die mit vierzehn Jahren den Vers »Im Sterben hab ich meine Heimat gesehn« (I,524) schrieb, siebzehnjährig aus Protest gegen den Schulzwang ein Ruderboot verbrannte, zwei Jahre später in seinem Tagebuch den Satz festhielt: »Gäb’ es nur Krieg, gesund wär ich« (III,89), als Student über die »Idee eines bösen Gottes oder eines bösen Schicksals« (III,136) nachdachte, mit 23 Jahren — 1911 — »Kürassierleutnant« — oder aber »Terrorist« (III,168) werden wollte und in Abscheu gegen Juristerei und Referendariat Gerichtsakten verschwinden ließ? Ohne Rest geht in diesem Bild auch die Schilderung einer vitalen Physiognomie auf, allerdings einer mit dem Stigma der frühen Vollendung gezeichneten. Wo auf solche Weise biographische Fakten kontaminiert werden, gerät ihr Gegenstand zum Genie und zur literarischen Figur und die Darstellungsform — am deutlichsten in der Biographie von Georg Schwarz — zur Erzählung. Was nicht ins stilisierte Dichter-Porträt paßt, hat kaum Bedeutung: Heym absolviert trotz seiner Klagen erfolgreich die Schule; auch das verhaßte Jurastudium bricht er nicht ab. Ordnungsgemäß bittet er um Beurlaubung vom Referendardienst, bevor er sich nach anderer Tätigkeit — durchaus auch för den Staat — umsehen will.

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Literatur

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Korte, H. (1982). Der Autor. In: Georg Heym. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03908-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03908-8_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-10203-4

  • Online ISBN: 978-3-476-03908-8

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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