Zusammenfassung
Eine Darstellung der Geschichte der sowjetischen Literaturtheorie nach der Oktoberrevolution bedarf der Skizzierung der historischen Entwicklung der vorrevolutionären literarischen, literaturkritischen und -theoretischen Verhältnisse und Grundlagen. In ungleich stärkerem Maße, als es in den westeuropäischen Literaturen der Fall ist, ist die russische und sowjetische Literatur des 20. Jh.s an die geschichtlich-theoretischen Voraussetzungen vor allem des klassischen Realismus des 19. Jh.s gebunden. Diese zwischen beiden Epochen bestehende Kontinuität kommt vor allem in den spezifischen Erscheinungsformen der russischen Moderne um die Jahrhundertwende zum Ausdruck; im Verhältnis zu Westeuropa bleiben nicht nur die Ansätze der Moderne — im Sinne der »poesie pure« — relativ schwach entwickelt, und selbst die in dieser Hinsicht am weitesten fortgeschrittene Richtung, der literarische Futurismus, bleibt ungeachtet der Radikalität seiner Sprachexperimente in wichtigen seiner Strömungen auf historische Fragestellungen bezogen, die für die gesamte neuere russische Literatur seit dem 18. Jh. kennzeichnend sind.
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Siegel, H. (1981). Einleitung. In: Sowjetische Literaturtheorie (1917–1940). Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03904-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03904-0_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10199-0
Online ISBN: 978-3-476-03904-0
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