Zusammenfassung
»Anton Reiser« und »Erfahrungsseelenkunde« gehören sachlich wie entstehungsgeschichtlich untrennbar zusammen. Analytisch reflektierende empirische Psychologie ist das strukturierende Prinzip der autobiographischen Erzählung. Der »Anton Reiser« wiederum erscheint wie darauf angelegt, »in ein grösseres Ganze eingeschoben zu werden« (Vorschlag, S. 490). Er war von Anbeginn konzipiert als Beispielfall aus dem Bereich »Seelenkrankheitskunde« oder »Seelennaturkunde« des »Magazins«. Moritz hat dort 1784, also noch vor Erscheinen des ersten Teils seines psychologischen Romans, zwei »Fragmente aus Anton Reisers Lebensgeschichte« abgedruckt (MzE II, 1, 76 ff., und II, 2, 22 ff.), dazu weitere Auszüge auch noch in späteren Jahrgängen des »Magazins«. Kennzeichnend für den engen Zusammenhang ist zudem die auffällige Übereinstimmung zwischen den Einleitungen zu den einzelnen Romanteilen und der Ankündigungsschrift, mit der Moritz zuerst sein psychologisches Programm vorstellte, den »Aussichten zu einer Experimentalseelenlehre« (fast unverändert abgedruckt auch im Deutschen Museum I, S. 485–503, als »Vorschlag zu einem Magazin einer Erfarungs-Seelenkunde«, beide 1782).
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Schrimpf, H.J. (1980). Erfahrungsseelenkunde. In: Karl Philipp Moritz. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03900-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03900-2_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10195-2
Online ISBN: 978-3-476-03900-2
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