Die Zeitschriften der Kritiker und Gegner Gottscheds

Zusammenfassung

Schon bei den zuvor beschriebenen Zeitschriften aus dem Umkreis Gottscheds zeigte sich mehrfach, daß die Herausgeber wie die beteiligten Autoren mit der Zeit zunehmend von der anfangs übermächtigen Figur des literarischen Lehrmeisters Abstand zu gewinnen und, wenn nicht eine selbständige, so doch eine vermittelnde Stellung einzunehmen suchten. Dies gilt sowohl für die persönlichen Beziehungen als auch für die literarische Programmatik und poetische Produktion. Im Unterschied zu den Blättern, die eine derartige Befreiung erst allmählich erreicht haben, stehen die im folgenden aufgeführten Zeitschriften von Beginn an in Opposition zu Gottsched oder sind sogar ausdrücklich als Organe solcher Opposition gegründet worden. In erster Linie trifft dies auf die Zeitschriften Johann Jakob Bodmers (1698–1783) und Johann Jakob Breitingers (1701–1776), der Gegner im deutsch-schweizerischen Literaturstreit, zu. Hierher gehören aber auch die aus den »Belustigungen des Verstandes und des Witzes« hervorgehenden, im deutlichen Bruch mit Gottsched konzipierten »Neuen Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes«, sowie schließlich publizistische Organe der ihm in anderen literarischen Zentren Deutschlands erwachsenen Kritiker.