Zusammenfassung
Die historische Sprachwissenschaft hat als Gegenstand der Betrachtung den Sprachwandel. Wir können mit E. Coseriu (A2, »Synchronie, Diachronie und Geschichte«, 56 f.) drei Probleme des Sprachwandels unterscheiden: (1) das rationale Problem des Wandels = Warum verändern sich die Sprachen?; (2) das generelle Problem des Wandels = Unter welchen Bedingungen treten Veränderungen auf?; und (3) das historische Problem eines bestimmten Wandels. Zum rationalen Problem siehe Coseriu, S. 58 ff. Die generellen und historischen Problemkreise berühren einander; denn (1) die Ergebnisse von Untersuchungen zu konkreten historischen Veränderungen tragen das Wesentliche zum Studium der allgemeinen Typen des Wandels und der Bedingungen bei, (2) das über bestimmte Sprachveränderungen Bekannte bietet Hypothesen für die Lösung neuer historischer Probleme, und (3) Hypothesen über die Bedingungen des Wandels werden anhand von neuen konkreten Problemen überprüft und revidiert. Die Behandlung der generellen und historischen Probleme des Sprachwandels hängt weitgehend davon ab, unter welchen Gesichtspunkten das Phänomen Sprache betrachtet und beschrieben wird. Ein extremer Standpunkt legt das Hauptgewicht auf den Menschen als Sprachbenutzer und die Sprache als Teil seines Handelns.
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Ebert, R.P. (1978). Grundprobleme der Erforschung des Sprachwandels. In: Historische Syntax des Deutschen. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03873-9_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03873-9
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