Zusammenfassung
Die jiddische Literatur Amerikas konnte nie ihren ostjüdischen Ursprung vergessen machen, wenngleich sie sich den besonderen Gegebenheiten ihrer politischen, sozialen und kulturellen Umwelt anpaßte. Ihr Aufschwung ging einher mit dem jüdischen Massenexodus der achtziger Jahre, als im zaristischen Rußland der politische Druck übermächtig wurde. Unter den Jiddisch sprechenden ostjüdischen Einwanderern befanden sich zahlreiche junge Intellektuelle, die in den Vereinigten Staaten das gelobte Land der Freiheit erblickten, bald jedoch einzusehen begannen, daß die politische Freiheit, die sie vorzufinden glaubten, durch die wirtschaftliche Sicherheit des einzelnen Menschen gewährleistet sein muß, will sich seine Persönlichkeit frei entfalten. Der Kampf gegen die wirtschaftliche Not wurde deshalb von den Wortführern der Emigranten mit der gleichen Energie und den gleichen Leitsätzen geführt wie ehedem der Kampf gegen die zaristische Tyrannei. Nicht wenige zündende Verse jiddischer Dichter entfachten diesen Kampf gegen die Not der Armut und für die Würde der Arbeit, Verse, die die jüdischen Arbeiter zur Solidarität gegenüber ihren Ausbeutern aufriefen, die in Kellerversammlungen, auf Streikposten und in den Gefängniszellen, in die man die Streikenden einsperrte, gesungen wurden.
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Literatur:
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Dinse, H., Liptzin, S. (1978). Die jiddische Literatur in Amerika. In: Einführung in die jiddische Literatur. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03871-5_9
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