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Villon als Vorbild der Boheme

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Part of the book series: Sammlung Metzler ((SAME))

Zusammenfassung

Den Ursprung der Legende Villons wird man darin suchen dürfen, daß wir nur spärliche Dokumente über sein Leben besitzen und daß der Autor nach 1463 auch aus den Gerichtsakten verschwunden zu sein scheint; Villon hat die Faszination eines verschollenen Dichters. Rabelais, der im 14. Kapitel des »Pantagruel« den berühmten Refrain »Mais où sont les neiges d’antan« zitiert, hat in das IV. Buch (1552) seines Werkes zwei Erzählungen eingeflochten, die von Villons Streichen und von seiner Schlagfertigkeit berichten. »Auf seine alten Tage« habe Villon in der Provinz Poitou ein Passionsspiel inszeniert; dazu benötigte er eine Mönchskutte, die ihm der Franziskaner Etienne Tappecou allerdings verweigerte. Daraufhin fordert Villon die Mitglieder seiner Truppe auf, sich als Teufel zu verkleiden und den Mönch gehörig zu erschrecken; angesichts der vermummten Gestalten bricht das Pferd aus, wirft den Reiter ab und tritt ihn elendiglich zu Tode. Villon schaut dem Vorgang zu und lobt seine Teufel für das ausgezeichnete Spiel, für ihre wirkungsvolle »diablerie« (Le Quart Livre, ch. 13). Die zweite Geschichte berichtet von einem Aufenthalt Villons, »banny de France«, in England, am Hof König Edwards V. — der erst 1483 im Alter von 12 Jahren für wenige Monate König werden sollte.

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© 1977 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Brockmeier, P. (1977). Villon als Vorbild der Boheme. In: François Villon. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03867-8_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03867-8_1

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-10161-7

  • Online ISBN: 978-3-476-03867-8

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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