Zusammenfassung
Meister Eckharts Werk gliedert sich in lateinische und deutsche Schriften. Das lateinische Hauptwerk, das »Opus tripartitum« (deiteiliges Werk), an dem Meister Eckhart wahrscheinlich erst nach 1314 arbeitete, ist zum größeren Teil nur als Plan überliefert. Es ist der Entwurf der Summe seiner endgültigen Lehre und setzt sich aus dem »Opus propositionum« (Werk der Lehrsätze), dem »Opus quaestionum« (Werk der Probleme) und dem »Opus expositionum« (Werk der Auslegung) zusammen. Vom »Opus propositionum« ist nur die Einleitung vorhanden, laut der Meister Eckhart die Absicht hatte, seine Lehre vom Sein durch Beantwortung von mehr als tausend Einzelfragen darzustellen. Das Abhandenkommen (oder NichtZustandekommen) dieser Fundamentallehre ist »weitaus der schmerzlichste Verlust aus dem Eckhart-Werk, besonders für den Philosophen, der eigentlich nur aus diesem Werkstück eine unbedingt zuverlässige Deutung gewinnen könnte« (Dempf, »Meister Eckhart«, 1960, S. 33). Im zweiten Teil, dem »Opus quaestionum«, wollte Meister Eckhart ausgewählte Quästionen (Lehrfragen) aus der »Summa« des hl. Thomas v. Aquino behandeln, doch ist dieser Teil entweder ganz verlorengegangen oder nie zustande gekommen.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Literatur: Handschriftliche Überlieferung: Die Cueser Hs.:
Bibliothek des Hospitals, Cues a. d. Mosel, Bezeichnung: Cod. 21; 1444 im Auftrag des Nikolaus von Kues auf Papier geschrieben. Enthält die Prologe z. „Op. Trip.“, die beiden Genesis-kommentare, die Kommentare zum Exodus, Sap., Eccli., Joh., die Erklärung des Pater noster und den ersten Teil des »Opus sermonum«. Beschrieben von J. Marx, in: Verzeichnis der Handschriftensammlung des Hospitals zu Cues, Trier 1905.
Die Erfurter Hs.:
Erfurter Stadtbücherei, Bezeichnung: C. A. 2/181 (Bibl. Amplon.). Die älteste erhaltene lat. M.E.-Hs., wahrscheinlich noch zu M. E’s Lebzeit geschrieben. Enthält die Prologe, den 1. Kommentar zur Genesis, den zu Exodus, sowie Bruchstücke von Sap. und Eccli.;
Papier und Pergament; viele Schreibfehler u. nachträgl. Ergänzungen. Beschrieben von H. S. Denifle in: ALKGMA II, 1886, S. 419 f.
Die Trierer Hs.:
Trierer Staatsbibliothek, Bezeichnung 72/1056; aus dem 14./15. Jh. Enthält die Prologe, zwei Kommentare zur Genesis und den Exoduskommentar. Starke Kürzungsschrift.
Die Berliner Hs.:
Berliner Staatsbibliothek. Bezeichnung Cod. lat. Quart. 724; aus dem 15. Jh. Enthält den Johanneskommentar. Ein vollständiges Verzeichnis der bis 1936 bekannten Hss. befindet sich in: LW III, 1. Lieferung, hrsg. K. Christ u. J. Koch, S. VII ff.
Eine erst vor kurzem gefundene Sammelhs. beschreibt T. Kaeppeli: Eine Kölner Handschrift mit lateinischen Eckhartexerpten, in: AFP 31, 1961, S. 204–212.
Literatur: Zur handschriftlichen Überlieferung:
Quint, DW V, S. 137–165;
E. Diederichs: Meister Eckharts Reden der Unterscheidung, 1913 (2. Aufl. 1925), S. 3–17;
Spamer, S. 395–397, 420;
Stammler, S. 183–202.
Textausgaben:
Quint, DW V, S. 185–309;
Diederichs: M. E’s »RdU«, s. o.;
Stammler: Gottsuchende Seelen, 1948, S. 35–75 (Abdruck des Diederichschen Textes);
Bizet: Mystiques allemands du XIVe siècle. Eckhart — Suso — Tauler. 1957, S. 122–171 (Diederichs Text).
Übersetzungen:
Quint, DW V, S. 505–538;
C. Beck: M. E., »RdU«, 1922;
J. Bernhart: M. E’s »RdU« 1922;
Büttner: M. E., S. 3 ff. (Volksausgabe 1934, S. 171 ff.);
Quint, M. E., S. 53 ff.;
ders.: M. E. Reden der Unterweisung. Ins Nhd. übersetzt, 1963;
Schulze-Maizier, S. 55 ff.;
Clark-Skinner, S. 63 ff.
Literatur: Handschriftliche Überlieferung:
Quint, DW V, S. 377 f.;
Spamer, S. 381–383;
F. v. d. Leyen, in: ZfdPh 38, 1906, S. 177 f.;
E. Schaefer: M. E’s Traktat »Von Abgeschiedenheit«, 1956, S. 34–55.
Textausgaben:
Quint, D¥ V, S. 400–437;
E. Schaefer: s. o.
Übersetzungen:
Quint, DW V, S. 539–547;
Büttner, M. E., I, S. 9 ff.;
I. Roloff: M. E’s Schriften zur Gesellschaftsphilosophie, 1934, S. 67 ff.;
Blakney, S. 5 ff.;
P. Petit: Oeuvres de Maître Eckhart, 1942, S. 19 ff.;
Clark-Skinner, S. 160 ff.
Literatur zum »BdgT«: Hss. Überlieferung:
Quint, DW V, S. 1–3;
ders.: Meister Eckhart. Das Buch der göttlichen Tröstung und Vom edlen Menschen. Ins Neuhochdeutsche übertragen, 1961, S. XIII;
Spamer, S. 320;
Hammerich: Das Trostbuch Meister Eckeharts, in: ZfdTh 56, 1931, S. 70 ff. Textausgaben: Quint, DW V, S. 8–61;
ders.: Meister Eckhart. »BdgT« und »VeM« (Liber ›Benedictus‹), 1952;
P. Strauch: Meister Eckharts Buch der göttlichen Tröstung und Vom edlen Menschen, 1910 (Neuaufl. 1933).
Übersetzungen:
Quint, DW V, S. 471–497;
Quint, M. E., S. 101 bis 139;
Büttner, M. E., II, S. 58 ff. (Volksausgabe 1934, S. 268 ff.);
Lehmann, S. 97 ff.;
Schulze-Maizier, S. 114 ff.
Literatur zu »VeM«: Hss. Überlieferung:
Quint, DW V, S. 106;
ders.: »BdgT«, S. XIII;
Spamer, in: PBB 34, 1909, S. 395 f.;
Hammerich, S., in: ZfdPh 56, 1931, S. 81 ff.
Textausgaben:
Quint, DW V, S. 109–119;
ders.: M. E’s »BdgT« und »VeM«, 1961;
P. Strauch: M. E’s »BdU« und »VeM« (Liber ›Benedictus‹), 1910 u. 1933.
Übersetzungen:
Quint, DW V, S. 498–504;
ders.: M. E., 1955, S. 140–149;
ders.: M. E. Das »BdgT« und »VeM«. Ins Nhd. übertragen, 1961;
Büttner, M. E. II, S. 106 ff.;
Schulze-Maizier, S. 164 ff.;
Blakney, S. 74 ff.
Literatur: Zur handschriftlichen Überlieferung:
Am umfassendsten hat bisher J. Quint die handschr. Überl. der deutschen Predigten M. E’s behandelt. Vgl. dazu die Vorbemerkungen und Anmerkungen zu den einzelnen Predigten in DW I und II sowie die Untersuchungen und Verzeichnisse in Quint: Neue Handschriftenfunde zur Überlieferung der deutschen Werke Meister Eckharts, 1940 (MEW III, Bd. 1);
ders.: Fundberichte zur handschriftlichen Überlieferung der dt. Werke Meister Eckharts und anderer Mystikertexte, 1969 (MEW III, Bd. 2). Verzeichnisse der Hss. auch im Apparat von: Quint, M. E. Wichtig ist nach wie vor A. Spamers Bericht: Zur Überlieferung der Pfeifferschen Eckharttexte, in: PBB 34, 1909, S. 307 ff.
Textausgaben:
Quint, DW I und II;
ders.: Deutsche Mystikertexte des Mittelalters, 1929;
ders.: Textbuch zur Mystik des deutschen Mittelalters, 1952;
M. Pahncke: M. E’s Predigt über Luc. 10,28: Intravit Jesus in quoddam castellum. Textkrit. unters. und herausgeg., in: Akad. d. Wiss. in Göttingen, 1959, S. 170–206 (dazu Quint, in: ZfdPh. 80, 1961, S. 272 ff.);
P. Pfeiffer: Deutsche Mystiker des 14. Jahrhunderts. M. E., 1857;
E. Sievers: Predigten von M. E., in: ZfdA 15, 1872, S. 373–439;
F. Skutella: Eine Eckhartpredigt, in: ZfdA 66, 1929, S. 147 ff.;
ders.: Beiträge zum Eckharttext, in: ZfdA 67, 1930, S. 97–102;
A. Spamer: Texte aus der deutschen Mystik des 14. u. 15. Jhs., 1912;
P. Strauch: Paradisus anime intelligentis (Paradis der fornunftigen sele). D. Texte des MAs 30, 1919;
F. Jostes: M. E. und seine Jünger, 1895;
H. Emundts: M. E’s Predigt »Uff sant Dominicustag«. Diss. Bonn, 1922;
W. Wackernagel: Altdeutsche Predigten und Gebete, 1876.
Übersetzungen bieten:
Quint, DW I und II;
ders.: M. E.;
B. Blarney; Büttner, M. E.;
J. Bernhart: Deutsche Mystiker. Meister Eckehart, o. J.;
Clark; Clark-Skinner; Denifle: Das geistliche Leben. Eine Blumenlese aus deutschen Mystikern des 14. Jahrhunderts, 1879;
C. de B. Evans: M. E., 2 Bde, 1947 (Übers. der Pfeifferschen Ausgabe ins Englische);
F. Heer: Meister Eckhart. Predigten und Schriften, 1956;
G. Landauer: Meister Eckharts mystische Schriften, .1903;
Lehmann; P. Petit: Oeuvres de Maître Eckhart. Sermons — Traites, 1942;
Rights and permissions
Copyright information
© 1973 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Soudek, E. (1973). Meister Eckharts Werk. In: Meister Eckhart. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03838-8_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03838-8_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10120-4
Online ISBN: 978-3-476-03838-8
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)