Zusammenfassung
Christian Reuter war nie ein Lieblingskind literaturgeschichtlicher Forschung, und auch die Aufwertung der Barockliteratur in unserem Jahrhundert ging an ihm ziemlich spurlos vorüber. Daher ist die Erforschung von Reuters Leben und Werk immer recht langsam gefördert worden und reißt zeitweilig völlig ab. Und während etwa der »Schelmuffsky« ständig in neuen Ausgaben erscheint und immer wieder seine Leser findet — der »Schelmuffsky« ist wohl neben dem »Simplicissimus« der einzige deutsche Roman des 17. Jhs, der es zu wirklicher Popularität gebracht hat -, lassen sich die wissenschaftlichen Untersuchungen über den »Schelmuffsky« an den Fingern herzählen. Hinzukommt, daß selbst gesicherte Ergebnisse der Reuter-Forschung, weil sie oft an entlegenen Orten gedruckt wurden, kaum zur Kenntnis genommen wurden. Anscheinend unausrottbar ziehen sich manche Urteile über Reuters Leben und Werk durch die Literaturgeschichten, und daß Reuter ein verbummelter Student mit bäuerlich-derben Umgangsformen und Weltansichten gewesen sei, die Schlampampedramen eine persönliche Rache an seiner Zimmerwirtin und der »Schelmuffsky« eine Satire auf die barocken Reiseromane, kann man in wissenschaftlich anspruchsvollen Literaturgeschichten ebenso lesen wie in populären.
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Hecht, W. (1966). Zur Reuter-Forschung. In: Christian Reuter. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03813-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03813-5_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10046-7
Online ISBN: 978-3-476-03813-5
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