Zusammenfassung
Die Zeitschriftenliteratur hat an der deutschen Literaturbewegung seit 1885 wesentlichen Anteil. Während vorher seit der Romantik und dem Jungen Deutschland eigentliche literarische Zeitschriften ebensowenig bestanden wie literarische Schulen, entfaltete sich seitdem eine reiche periodische Literatur; allein die wichtigsten im folgenden behandelten Blätter der Gruppen 2 bis 7 umfassen im Berichtszeitraum über 400 000 Seiten (vielfach Quartformat). Die hohe Dichtung und Kritik wurde vor Beginn der literarischen Revolution — von der Buchproduktion abgesehen — durch die ›Deutsche Rundschau‹ und wenige ähnliche Blätter vertreten; daneben gab es die Unterhaltungsliteratur in den Familienzeitschriften und im Feuilleton der Tagespresse. Ein Eigenleben der Literatur im fruchtbaren Ringen von Produktion und Kritik bestand nicht. Erst mit der grundsätzlichen Kritik an der überkommenen und zeitgenössischen Dichtung, im wesentlichen mit den Zeitschriften der Brüder Hart, begann jene eindringliche Beschäftigung der jungen Kräfte mit der Literatur, die zur neuen Literaturblüte führte. So ist die Geschichte der literarischen Zeitschriften dieser Periode bestimmt von der Auseinandersetzung zwischen den aggressiven neuen Richtungen und dem Bestehenden — einer Auseinandersetzung, die freilich anfangs fern vom großen Publikum vor sich ging.
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Literatur
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Schlawe, F. (1961). Historische Einführung. In: Literarische Zeitschriften 1885–1910. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03801-2_1
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