Zusammenfassung
Derartig euphorisch äußerte sich Carl Ludwig Junker 1776 über die Kompositionen des badischen Kapellmeisters Joseph Aloys Schmittbaur. Tatsächlich ist das Werk Schmittbaurs ebenso umfangreich und vielfältig wie unerforscht. Ein Werkverzeichnis Schmittbaurs steht noch aus.2
Schmittbauer ist allschaffend. Wenn man die vielen Arbeiten dieses Meisters ansiehet, und gehört hat, so ists unglaublich, daß immer durchgehends originelle Neuheit, der Charakter derselben seyn sollte. Kirchen=Musiken, Opern, Operetten, Pastorelle, Serenaten, Arien, Concerte, Quartetten, Sinfonien, ec. lauter — im Ganzen unter sich unterschiedene Einheiten, mit besonderer eigenthümlicher Schönheit, Würde, und Wahrheit, nach dem jedesmaligen Zweck, und Absicht eingerichtet.1
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Literatur
Die bislang ausführlichste Zusammenstellung gibt Klaus Wolfgang Niemöller »Schmittbaur«, in: Karl Gustav Feilerer (Hrsg.), Rheinische Musiker, 2. Folge, Köln 1962, S. 88–95.
Rudolf Walter (Hrsg.), Joseph Aloys Schmittbaur (1718–1809): Vierundzwanzig Vor-und Nachspiele für die Orgel (= Süddeutsche Orgelmeister des Barock, XX), Altötting 1994, Vorwort, S.2.
Oskar Kaul, Geschichte der Würzburger Hofmusik im 18. Jahrhundert (= Fränkische Forschungen zur Geschichte und Heimatkunde. Heft 2/3). Würzbure 1924. S. 48–51.
Zur Anstellung Schmittbaurs in der Rastatter Hofkapelle s. Rüdiger Thomsen-Fürst, Studien zur Musikgeschichte Rastatts im 18. Jahrhundert, Frankfurt a.M. u. a. 1996, S. 124–158.
Zu Schmittbaurs Tätigkeit in Köln s. Klaus Wolfgang Niemöller, Kirchenmusik und Reichsstädtische Musikpflege im Köln des 18. Jahrhunderts (= Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte, Heft 39), Köln 1960, S. 152–153, ders., »Schmittbaur«, in: Rheinische Musiker, S. 89
und Paul Mies, Zur Kirchenmusik der Kölner Domkapellmeister Joseph Aloys Schmittbaur und Franz Ignaz Kaa, in: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 31, 1953, S. 84–95.
Thomas Bauman, Moralizing at the tomb: Poussin’s Arcadian shepherds in eighteenth-century England and Germany, in: Thomas Bauman/Marita Petzoldt McClymonds (Hrsg.), Opera and the Enlightenment, Cambridge 1995, S. 23–41.
»Lindor und Ismene« wird in fast allen gängigen Nachschlagewerken zum Musiktheater erwähnt, die Angaben über die Entstehungs-, bzw. Uraufführungsdaten differieren erheblich: Hugo Riemann, Opern-Handbuch: Repertorium der dramatisch-musikalischen Literatur, Leipzig 1887, S. 281: Karlsruhe, ca. 1772
Alfred Loewenberg, Annals of Opera 1597–1940, Vol. I: Text, Genf 21955, Sp. 356: Lüneburg, 4. Juni 1777
Franz Stieger, Opernlexikon Teil I: Titelkatalog Bd. 2, Tutzing 1975, S. 720: Hannover Schloßtheater, 1771
Margaret Ross Griffel, Operas in German: a dictionary, New York u.a. 1990, S. 314: Lüneburg, 4. Juni 1777
Klaus Wolfgang Niemöller, »Schmittbaur«, in: New Grove Dictionary of opera Vol. 4, London 1992, S. 232: Karlsruhe 1771
Jörg Krämer, Deutschsprachiges Musiktheater im späten 18. Jahrhundert: Typologie, Dramaturgie und Anthropologie einer populären Gattung (= Studien zur deutschen Literatur, Bd. 150), Tübingen 1998, S. 797 und 798 (der Autor geht von zwei verschiedenen Kompositionen aus): »Lindor und Ismene« von Weber/Gotter? — Lüneburg 4. Juni 1777 und Eutin 1780 sowie »Lindor und Ismene« von Schmittbaur/von Soden — Hannover Schloßtheater 1778.
Zur Biographie von Sodens vgl. Peter Hanke, Ein Bürger von Adel: Leben und Werk des Julius von Soden 1754–1831, Würzburg 1988
und Ulrike Leuschner, »Soden, (Friedrich) Julius (Heinrich) von«, in: Walther Killy (Hrsg.), Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, Bd. 11, Gütersloh/München 1991, S. 57f.
Hermann Güttier, Königsbergs Musikkultur im 18. Jahrhundert (= Königsberger Studien zur Musikwissenschaft, 4), Kassel 1925, S. 249f.
Martin Jacob, Kölner Theater im XVIII. Jahrhundert: Bis zum Ende der Reichsstädtischen Zeit (1700–1794), Emsdetten 1938, S. 95–97.
Zum Theater in Eutin vgl. Matthias Viertel, Die Musik am Eutiner Hof: Von der Reformation zur Revolution (= Eutiner Bibliothekshefte 4), Eutin 1991
und Axel E. Walter, Das Eutinische Theatre’ 1776–1785: Ein Beitrag zum Theaterleben am Hofe des Fürstbischofs von Lübeck, in: Nordeibingen 65, 1996, S. 41–62). An dieser Stelle sei Dr. Frank Baudach (Landesbibliothek Eutin) herzlich für seine Hilfestellung gedankt.
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Thomsen-Fürst, R. (1999). Arkadien am Oberrhein. In: Günther, G., Nägele, R. (eds) Musik in Baden-Württemberg. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03791-6_7
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