Zusammenfassung
Pausanias’ Beschreibung von Bassai konzentriert sich, wie wir sahen, auf den Beinamen, der dort dem Gott Apollon gegeben wird: Epikurios, »der Helfer«. Eine Erklärung dieser Bezeichnung hatte er schon bei der ersten Erwähnung des Heiligtums versprochen — als er die »gegen vier Meter hohe, bronzene Statue … hergebracht [aus Bassai] … zur Verschönerung von Megalopolis«, der Hauptstadt Arkadiens, als Sehenswürdigkeit pries. Am Ort angelangt, beschäftigt sich seine Beschreibung in der Tat fast ausschließlich mit den Gründen für Apollons Epitheton. Nur sehr Weniges bezieht sich dabei auf unmittelbare Beobachtung, und das obwohl Pausanias im nächsten Paragraphen darauf insistiert, sein Bericht sei eine Beschreibung aus erster Hand. Er erwähnt kurz, der Tempel sei ganz aus Stein, Dach und Gebälk inbegriffen, und nehme unter allen Tempeln der Peloponnes wegen seiner Schönheit und seines Ebenmaßes den zweiten Platz ein. Über das Innere des Tempels aber erfahren wir nichts, außer daß die Statue des Gottes, die er ja in Megalopolis gesehen hat, nicht mehr da ist. Ebensowenig erwähnt er irgendwelches Schmuckwerk an der Außenfassade, seien es nun Skulpturen oder Malereien, obwohl er das Gebäude als Sehenswürdigkeit ersten Ranges einordnet.
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Bücher zum Thema
Nachweise: Reaktionen auf den Fries: Edward Dodwell, A Classical and Topographical Tour through Greece, London 1819, 387; M. Robertson, A History of Greek Art, Cambridge 1975;
Benjamin Robert Haydon, zit. bei J. G. Frazer, Pausanias’ Description of Greece, London 1898, IV, 401.
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Tempel und Religion: Louise Bruit Zaidman und Pauline Schmitt Pantel, Die Religion der Griechen: Kult und Mythos, München 1994;
Jan N. Bremmer, Götter, Mythen und Heiligtümer im antiken Griechenland. Darmstadt 1996;
Pat E. Easterling und John V. Muir (Hgg.), Greek Religion and Society, Cambridge 1985;
Ken Dowden, Religion and the Romans, Bristol 1992;
Mythos: Richard L. Gordon (Hg.), Myth, Religion and Society, Cambridge 1981;
Richard Buxton, Imaginary Greece, Cambridge 1994;
Fritz Graf, Griechische Mythologie, München/Zürich 1983;
Herfried Münkler, Odysseus und Kassandra. Politik im Mythos, Frankfurt/M. 1990;
J.-P. Vernant, Mortals and Immortals, Princeton 1991; Ders., Mythos und Religion im alten Griechenland. Frankfurt/M. 1995;
Paul Veyne, Glaubten die Griechen an ihre Mythen? Frankfurt/M. 1987 (zuerst französ. 1983);
Kunst: Robert M. Cook, Greek Art, Harmondsworth 1972;
Heiner Knell, Mythos und Polis. Bildprogramme griechischer Bauskulptur, Darmstadt 1998;
Paul Zanker, Augustus und die Macht der Bilder, München 3. Aufl. 1997.
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Bahn, P., Beard, M., Henderson, J. (1999). Die Kunst der Rekonstruktion. In: Wege in die Antike. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03783-1_18
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