Zusammenfassung
In den Überlieferungen der archaischen und klassischen Zeit ist das gesellige Leben von Frauen weitgehend nur in rituellen Zusammenhängen greifbar; das ändert sich im Hellenismus. Seit Ende des 4. Jh. findet das alltägliche Leben und gerade auch das der Frauen vermehrt Eingang in Kunst und Literatur. So zeigt zwar die Kleinplastik der archaischen Zeit bereits genreartige Szenen, wie die Darstellung einer Gruppe von Frauen beim Teigkneten, die sich von einem Flötenspieler unterhalten lassen (Q 121),70 doch diese ganz überindividuelle Darstellung gibt nicht eigentlich einen ›alltäglichen‹ Vorgang wieder, sondern vergegenwärtigt als Weihegabe einen Moment im religiösen Festgeschehen. Die hellenistische Plastik hingegen stellt das individuelle Verhalten und die Gefühlsregungen der Dargestellten in den Mittelpunkt und damit auch Momente des alltäglichen Lebens. Berühmt ist die Figur der ›trunkenen Alten‹, wahrscheinlich eine Hetäre, die alle Aspekte übermäßigen Weinkonsums sinnfällig vor Augen fuhrt (Q 122).71 Ihr zur Seite tritt die Figur einer Tänzerin, deren Haltung und Mimik die ganz eigene Verzauberung und Entrücktheit widerspiegeln, die in der Hingabe an den Tanz liegt.72
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Literatur
Grundlegende Literatur
Balabanoff, Geschäftsfähigkeit der griechischen Frau 1905
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Weiterführende Literatur
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Schneider, W.C. (2000). Vermitteln, Verkuppeln und soziales Spiel. Informelle Geschäftstätigkeit von Frauen in hellenistischer Zeit. In: Späth, T., Wagner-Hasel, B. (eds) Frauenwelten in der Antike. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03779-4_21
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