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Arbeit und Kommunikation

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Zusammenfassung

In Xenophons Schrift Oikonomikos (»Hauswirtschaftslehre«) erklärt der Athener Ischomachos seiner jungen Frau, dass Frauen für Arbeiten im Haus, Männer für jene außerhalb des Hauses, auf dem Feld und in der Schlacht, zuständig seien; »der Gott« hätte den Geschlechtern die jeweils für diese Tätigkeiten geeignete physis (lat. natura) gegeben (Xenophon oik. 7,22–25; vgl. Q 111). Zu den Arbeiten im Haus gehört die Vorratshaltung, die Nahrungsbereitung, die Textilarbeit und die Sorge für die Kranken. Generationen von Historikern haben diese Bemerkung des attischen Feldherrn aus dem 4. Jh. v. Chr. als realistische Beschreibung des Arbeitsalltags von Männern und Frauen gelesen,1 zumal sie Xenophons Betonung der je verschiedenen physis der Geschlechter mit der modernen Vorstellung einer biologischen Geschlechterdifferenz gleichsetzten. Jedoch meint physis keineswegs die gegebene biologische Natur, wie dies die Übersetzungen in der Regel suggerieren, sondern zunächst nichts anderes als die althergebrachte Konvention, nach der Mann und Frau sich verhalten. Diese Konvention steht im Gegensatz zum Bereich des nómos, d. h. der Regeln und Gebräuche, die immer wieder neu errichtet und verhandelt werden.2

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Thomas Späth Beate Wagner-Hasel

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Wagner-Hasel, B. (2000). Arbeit und Kommunikation. In: Späth, T., Wagner-Hasel, B. (eds) Frauenwelten in der Antike. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03779-4_20

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03779-4_20

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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  • Online ISBN: 978-3-476-03779-4

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