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Das Diktum der Philosophen: Der Ausschluss der Frauen aus der Politik und die Furcht vor der Frauenherrschaft

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Frauenwelten in der Antike

Zusammenfassung

In seiner Lehrschrift über die Politik kritisiert Aristoteles den spartanischen Gesetzgeber Lykurg, der es versäumt habe, die den Männern auferlegte Disziplin auch von den Frauen zu fordern. Eine solche Regellosigkeit geht nach Meinung des Philosophen mit der Liebe zum Reichtum einher und fuhrt zu Verhältnissen, in denen sich die Männer von Frauen beherrschen lassen (Q 82). Der Terminus technicus für diese Art politischer ›Unordnung‹ ist gynaikokratía, »Frauenherrschaft«, bzw. gynaikokrateisthai, »von Frauen beherrscht werden«. Die Verbform wird zum Teil synonym mit dem traditonellen Begriff der politischen Führung, ârchein, benutzt, von dem die Archonten, die politische Führung Athens, ihren Namen ableiten. Für Aristoteles besteht kein Unterschied, ob die Frauen selbst die politische Führung innehaben (ârchein) oder ob die politischen Führer, die Archonten, von Frauen geführt werden (árchesthai) (Aristoteles Pol 1269 b 23–34). Es sind ihm zufolge vor allem kriegerische Völker, in denen solche gynaikokratischen Verhältnisse herrschen (Aristoteles Pol. 1269 b 26). Allerdings findet er die Gynaikokratie auch in tyrannischen Verfassungen, wozu er die vollendete Demokratie zählt (Aristoteles Pol 1313 b 31–39).

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Thomas Späth Beate Wagner-Hasel

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Wagner-Hasel, B. (2000). Das Diktum der Philosophen: Der Ausschluss der Frauen aus der Politik und die Furcht vor der Frauenherrschaft. In: Späth, T., Wagner-Hasel, B. (eds) Frauenwelten in der Antike. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03779-4_14

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03779-4_14

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01677-5

  • Online ISBN: 978-3-476-03779-4

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