Zusammenfassung
Angst von Frauen ist ein dominantes Thema im Todesarten-Projekt. Daß es darin zahlreiche Übereinstimmungen mit Texten von Anne Duden, Monika Maron und Christa Wolf zeigt, verweist darauf, daß die genderspezifische Codierung von Angst in Texten von Gegenwartsautorinnen ein starkes und ähnlich geartetes Interesse findet. Die in den Texten dargestellten Angstphänomene sind aufschlußreich für eine kritische Sicht nicht nur zwischengeschlechtlicher, sondern auch gesellschaftlicher Machtstrukturen. Insbesondere Ingeborg Bachmann erweist sich mit ihren Angstdarstellungen als Patriarchats-, Faschismus-, Zivilisations- und Rationalitätskritikerin. Eine Einschätzung, nach der ihre Prosa unpolitisch und subjektivistisch1 oder gar »nur im Emotionalen«2 verankert sei, wird trotz der im Vordergrund stehenden Thematisierung eines ›nur‹ psychischen Phänomens, des Affektes der Angst, einmal mehr fragwürdig. In der Darstellung von Frauenängsten reflektieren die Autorinnen soziale, politische und ästhetische Positionen. Sie erteilen dabei einer Mentalität, die all das ausgrenzen möchte, was anders ist, eine klare Absage.
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Kanz, C. (1999). Ergebnisse und Ausblicke. In: Angst und Geschlechterdifferenzen. Ergebnisse der Frauenforschung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03776-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03776-3_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01674-4
Online ISBN: 978-3-476-03776-3
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