Zusammenfassung
Als »Cantor zu St. Thomae et Director Musices Lipsiensis« war Bach der leitende Musiker der Stadt und damit in erster Linie für die Musik in den vier Hauptkirchen Leipzigs verantwortlich. Figuralmusik, also mehrstimmige konzertierende Ensemblemusik, erklang allerdings nur in den Kirchen St. Thomae und St. Nicolai. In der sogenannten Neuen Kirche wurden, wie eine Eingabe Bachs an den Rat belegt, »nichts als Motetten und Choraelle« gesungen, in der St. Petrikirche sogar lediglich Choräle. Um die kirchenmusikalischen Aufgaben in den vier Hauptkirchen realisieren zu können, wurde der Chor aus insgesamt 55 Schülern der Thomasschule, die ihr Stipendium durch regelmäßiges Singen rechtfertigen mußten, in vier kleinere Kantoreien geteilt. Bach leitete den ersten Elite-Chor, der aus etwa 12–16 Sängern bestand. Die drei anderen Kantoreien wurden von Präfekten geleitet, an deren Einsetzung sich 1736 das erwähnte langwierige Kompetenzgerangel zwischen Rektor und Kantor entzündete.
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Sandberger, W. (1999). Der Thomaskantor. In: BACH 2000. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03773-2_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03773-2_18
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01670-6
Online ISBN: 978-3-476-03773-2
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