Zusammenfassung
Der biblische Spruch, der Mensch lebe nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes komme, artikuliert eine Erfahrung, die auch der noch macht, der sie nicht so fromm wie der alttestamentliche Autor formulieren wollte; denn das Brot sichert zwar das nackte Überleben und ist insofern für den Menschen unverzichtbar, doch was der Amöbe zum und als Leben reichen mag, genügt nicht für ein menschenwürdiges Dasein. Ob allerdings nach dem Fressen gleich schon die Moral komme, wie Mackie Messer und Jenny in der »Dreigroschenoper« singen, ist so sicher nicht, lebt mancher doch ganz gut ohne Moral und Religion und sittliche Bedürfnisse, der nicht gut ohne Liebe, Neugier, glückliche Momente oder neue Chancen und dergleichen mehr leben könnte.
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Wokart, N. (1998). Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. In: Die Welt im Kopf. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03767-1_3
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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