Zusammenfassung
Die Redensart von der Büchse der Pandora geht auf eine ziemlich obskure Geschichte zurück, die uns der griechische Dichter Hesiod (um 700 v. Chr.) überlieferte. Nach dieser Geschichte entwendete Prometheus das Feuer, um es den Menschen zu bringen, worauf Zeus, der den Raub des Feuers rächen wollte, den Menschen die mit allerlei Reizen ausgestattete Pandora schickte. Dieser Name bedeutet zwar die »Allesgebende«, aber Gutes brachte sie nicht, sondern ein Gefäß, das nur alle Übel und Leiden dieser Welt enthielt, die beim Öffnen des Gefäßes herausflogen — sonderbarerweise mit Ausnahme der Hoffnung, worauf man sich bis heute trotz allen Nachdenkens und Forscherfleißes keinen rechten Reim machen kann. Diese Geschichte hat aber jedenfalls dieselbe Funktion wie die biblische Geschichte von Eva und dem Apfelbaum im Garten Eden; denn beide erklären, wie die Übel in die Welt gekommen sind — und beide erklären es auf dieselbe unbekümmert frauenfeindliche Art.
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Wokart, N. (1998). Aus der Büchse der Pandora. In: Die Welt im Kopf. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03767-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03767-1_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01643-0
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