Kunstgeschichte

Zusammenfassung

Der Weg, den die geschlechtsspezifische Fragestellung in der Kunstgeschichte genommen hat, läßt sich am deutlichsten an den Kunsthistorikerinnen-Tagungen sowie den daraus hervorgegangenen Veröffentlichungen aufzeigen (Bischoff u. a. 1984, Barta u. a. 1987, Lindner u. a. 1989, Baumgart u. a. 1993, Friedrich u. a. 1997, Hoffmann-Curtius/Wenk 1997). Diese Publikationen bieten nach wie vor die umfassendste Dokumentation feministischer Positionen in Kunst- und Kulturwissenschaft im deutschsprachigen Raum und repräsentieren zugleich den Diskussions- und Veränderungsprozeß. Seit 1982 fanden diese Tagungen in regelmäßigen Abständen und mit stetig steigenden Teilnehmerinnenzahlen in den deutschsprachigen Ländern statt: Marburg 1982, Zürich 1984, Wien 1986, Berlin 1988, Hamburg 1991. Symptomatisch für die gesellschaftspolitische Realität des neu geeinten Deutschlands bzw. die wissenschaftspolitische Stellung einer Kunstgeschichte, die die Geschlechterverhältnisse in den Künsten und ihren Institutionen hinterfragt, gelang es erst 1995/96 die 6. Kunsthistorikerinnentagung zu veranstalten, die sich nicht zuletzt durch finanzielle und organisatorische Schwierigkeiten in drei Schwerpunktthemen (›Ethnozentrismus und Geschlechterdifferenz‹, ›Mythen von Autorschaft und Weiblichkeit, ›Marginalisierung und Geschlechterkonstruktion in den Angewandten Künsten‹) untergliederte, die an zwei verschiedenen Orten, in Trier und Tübingen, organisiert wurden.