Zusammenfassung
Er hatte, auf seinen nahen Tod schauend, eine Öffnung seiner Leiche untersagt. Dies legt nach meinem Verständnis demjenigen, der sich zu Heines Krankheit äußert, achtungsvolle Zurückhaltung auf. Und so möchte ich gewiß nicht Heines »Matratzengruft« — wie er sein Krankenlager nannte — publizitätssüchtig zur literarischen Spielwiese erniedrigen. Grundsätzlich scheinen mir Literaten als Interpreten der Krankheit Heines nicht sonderlich geeignet. Auch Ärzte, die als Interpreten auftreten, sollten gewisse Voraussetzungen erfüllen. Solche ist z.B. Vertrautheit mit den diskutierten Krankheiten aus eigenem Erleben am Krankenlager (nicht am Schreibtisch). Und die conditio sine qua non ist im vorliegenden Fall: Kann ich Antworten auf die Frage geben, wie die zu debattierenden Krankheiten sich darstellten, als sie noch recht eigentlich therapeutisch unbeeinflußbar waren — wie eben zu Heines Zeiten? So sehe ich mich — 83jährig — vorrangig als »Zeitzeuge« tauglich, gerechtfertigt, gar verpflichtet, meine Kritik an den Deutungsversuchen der Heineschen Krankheit vorzubringen.
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Weitere Literatur
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Tölle, H. (1998). Der kranke Heine. In: Kruse, J.A. (eds) Heine-Jahrbuch 1998. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03757-2_9
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