Popkultur im Jugendroman

Zusammenfassung

In diesem Beitrag soll es um die literarische Verarbeitung eines zentralen Elements jugendlicher Lebenswelten gehen: um die Popkultur und ihre Thematisierung im Jugendroman der Gegenwart. Unter Popkultur wird hier jenes freizeitbezogene jugendkulturelle Feld verstanden, das in den westlichen Industriegesellschaften seit den 50er Jahren (Stichwort Rock’n’Roll) ein wesentlicher Bestandteil der Jugend- und Adoleszenzphase ist: Popkulturen sind Jugendkulturen, die sich symbolisch von der Erwachsenenkultur abgrenzen und dazu ihre ganz eigenen spezifischen Stile, Medien, Codes und Musikformen entwickeln. Im Zentrum solcher Jugendkulturen steht zwar meistens eine bestimmte Popmusik, doch zur Konstruktion einer spezifischen Ästhetik, d.h. eines Stils der Pop- und Jugendkultur gehört mehr: Kategorien wie Mode, Medien, Konsum, Szenebildungen, Partykultur, Fansein sowie spezifische Inszenierungen von Coolness, Spaß, Identität, Rebellion etc. sind untrennbar mit den jugendlichen Stilen der Popkultur verbunden. Die Popmusikszenen können dem subkulturellen Underground entstammen (Punk, Hip Hop, House und Techno sind z.B. erst im Nachhinein kommerzialisiert worden) oder sich durch die Aneignung von Produkten aus der kommerziellen Massenkultur (z.B. sog. Boygroups) konstituieren.

Eine erste Fassung dieser Überlegungen ist abgedruckt in Ein-Satz. Jugend in Literatur für Jugendliche. Publikation zur Ausstellung in der „Galerie im Stifter-Haus“ (Linz), 22. April bis 5. Juni 1998, 110–127