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Die »Loreley« in Korea

Eine Rezeptionsgeschichte

  • Chapter
Aufklärung und Skepsis
  • 281 Accesses

Zusammenfassung

Jeder Versuch, der die koreanische Rezeption der »Loreley« wissenschaftlich analysieren will, müßte davon ausgehen, daß es sich hier um eine ganz besondere Art von Kulturaufhahme handelt. Denn die »Loreley«, das wohl berühmteste Gedicht Heines, ist schon ein fester Bestandteil des koreanischen Kultur- und Geisteslebens geworden. Die meisten Koreaner kennen dieses Gedicht, allerdings in stark koreanisch gefärbten Versionen, denn während der Zeit ihrer Schulausbildung begegnen sie diesem Gedicht mindestens einmal. Viele Koreaner sind auch instande, die von Friedrich Sucher für das Gedicht komponierte Melodie zu trällern, obwohl sie nicht unmittelbar den Namen Heinrich Heine mit diesem populären Lied in Verbindung bringen können. Damit aber die »Loreley« ein koreanisches Kulturgut wurde, mußte sie sich zunächst einer Wandlung unterziehen, die Koreanisierung heißt. Die Rezeptionsgeschichte der »Loreley« in Korea ist also der Koreanisierungsprozeß dieses Gedichts, im Verlauf dessen ein koreanisches Loreley-Gedicht entstand, das in verschiedener Hinsicht vom Heineschen Original entfremdet ist.

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Anmerkungen

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Joseph A. Kruse Bernd Witte Karin Füllner

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Kim, SY. (1999). Die »Loreley« in Korea. In: Kruse, J.A., Witte, B., Füllner, K. (eds) Aufklärung und Skepsis. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03751-0_49

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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  • Online ISBN: 978-3-476-03751-0

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