Zusammenfassung
Ich wurde am 3. Januar 1858 in Köln a. Rh. geboren, folgte nach dem ersten Lebensjahre einem Rufe meiner Eltern nach Bern … In dieser Passage der von Richard Franck 1928 in Heidelberg veröffentlichten Musikalischen und unmusikalischen Erinnerungen klingt nach dem nüchternen Datum der Geburt sogleich etwas von der vergnüglichen Selbstironie an, die der Autor zeitlebens, auch in schlechten Zeiten, bewahrt hat.1 Die familiär gehaltenen Erinnerungen umspannen in gefälliger Auswahl des Geschehens und in lockerer Folge das ganze Leben mit vielen Namen, manchmal humorvollen Charakterbildern der Menschen, die dem Künstler begegneten, Musiker, Dichter, Philosophen, Damen der Gesellschaft, Sängerinnen, Virtuosen, Dirigenten, Tragöden, Stars und Dilettanten, Politiker, Generale und Maler. Sie schließen mit dem Blick auf Heidelberg im bezaubernden Neckartal, die Wahlheimat Francks, wo er bis zu seinem Tode 1938 fast drei Jahrzehnte lebte, und die letzte der gezeichneten Persönlichkeiten ist nicht ein Musiker, sondern ein Jurist und Diplomat, der Geheimrat Eugen von Jagemann, ehemals badischer Gesandter am preußischen Hofe, mit dem Franck in langen Sitzungen in der alten Studentenkneipe »Perkeo« die anregendste Unterhaltung genoss.2 Dazwischen liegt ein an Erlebnissen, Eindrücken sowie schönen und bitteren Erfahrungen reiches Leben, das den Verfasser über viele Stationen in Deutschland und der Schweiz im Umkreis dieser Landschaften hielt: Köln, Bern, Berlin, Leipzig, Basel, Magdeburg, Kassel, Heidelberg.
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Notizen
Richard Franck, Musikalische und unmusikalische Erinnerungen, Heidelberg o. J. [1928]. — Weitere Literatur: Fritz Feldmann, Artikel »Eduard Franck und Richard Franck«, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Band 4, Kassel, Basel 1955, Sp. 656ff. Paul Feuchte und Andreas Feuchte, Die Komponisten Eduard Franck und Richard Franck. Leben und Werk, Dokumente, Quellen, Stuttgart, Hamburg 1993 (mit ausführlichem Werkverzeichnis, Kritiken, Literaturverzeichnis und Nachweis der Bibliotheken mit Notenbeständen und Quellen; zu beziehen durch die Buchhandlung Harrassowitz, Taunusstraße 5, 65199 Wiesbaden). Andreas Feuchte, Felix Mendelssohn Bartholdy als Lehrer und Freund von Eduard Franck, in: Mendelssohn Studien, hrsg. für die Mendelssohn Gesellschaft von Rudolf Elvers und Hans-Günter Klein, Bd. 10, Berlin 1997, S. 57–76.
Eduard Franck, Concert fir das Pianoforte mit Begleitung des Orchesters, Frau Clara Schumann geb. Wieck in Verehrung zugeeignet, T. Trautwein’sche Buch- und Musikalienhandlung, Berlin u. a. [um 1849/50]. Aufgeführt u. a. im Leipziger Gewandhaus am 15. März 1849. Äußerung von Ignaz Moscheies in einem Brief vom März 1849, abgedruckt in der von seiner Frau (Charlotte Moscheies) herausgegebenen Lebensbeschreibung Aus Moscheies’ Leben (1872/73), Bd. 2, S. 202.
Burnett R. Toskey, Concertos for Violin and Viola. A Comprehensive Encyclopedia, Seattle, Washington 1983, p. 269.
Horst Ferdinand, Artikel »Richard Franck«, in: Badische Biographien (Neue Folge), hrsg. von Bernd Ottnad, Bd. IV, 1996, S. 78ff.
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Feuchte, P. (1998). Richard Franck (1858 – 1938). In: Günther, G., Nägele, R. (eds) Musik in Baden-Württemberg. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03750-3_9
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