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»Stimmen der Völker in Liedern« (Johann Gottfried Herder)

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Zusammenfassung

Mit Johann Gottfried Herder war 1776 ein Mann nach Weimar gekommen, der weit über sein kirchliches Amt hinaus wirkte, der sich grundlegend zur Musikrealität und den damaligen Opernkonzepten geäußert hat und dessen Verhältnis zur Musik wir den eindrucksvollen Zeilen eines Briefes an seine spätere Frau, Caroline Flachsland, entnehmen können. Am 20. September 1770 hatte er ihr geschrieben: »Sie sind eine so tiefe Liebhaberin von der Musik; ich bin’s bis zum Unaussprechlichen.«1 Johann Friedrich Reichardt, der ihn 1796 gar in sein Verzeichnis der »Musikheiligen« aufnahm, weil er »absichtlich für die Tonkunst« dichte, beteuerte später, daß er zu den seltenen Dichtern zähle, »die auch Sinn und Gefühl für die Tonkunst haben. Nie hat mir jemand richtigere Bemerkungen über meine Arbeiten gemacht, als Herder.«2 Daß er während seiner Weimarer Jahre jedoch in eine so unversöhnliche Opposition zu seinem früheren Freund Goethe geriet, dem er seit ihrer denkwürdigen Begegnung in Straßburg im Jahre 1770 in vielen Fragen Mentor gewesen war, dem er sogar die Empfehlung nach Weimar verdankte, ist eine fast tragische Wendung, die eine überaus produktive Phase des Austauschens und Konzipierens gemeinsamer Gedanken nahm.

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Anmerkungen

  1. Zit. nach Johann Gottfried Herder, Briefe, Gesamtausgabe 1763–1803, Bd. 1, Weimar 1977, S.221.

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  2. Louis Pinck, Volkslieder von Goethe im Elsaß gesammelt. Mit Melodien und Varianten aus Lothringen und dem Faksimiledruck der Straßburger Goethe- Handschrift. Metz 1932;

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  3. vergi, auch: O. Holzapfel (Hrsg.), Deutsche Volkslieder, Balladen, Bd. 8, Freiburg 1988, S. 177 f.

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  4. Zit. nach Leonid Arbusow, Herder und die Begründung der Volksliedforschung im deutschbaltischen Osten, in: Herder Gedenkbuch, Im Geiste Herders, Kitzingen 1953, S. 139.

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  5. V. 148ff., zit. nach C.M. Wieland, Sämmtliche Werke, II, Bd. 5, Leipzig 1794, Reprint Hamburg 1984, S. 196.

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  6. Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe, ausgewählt von Hellmuth Steger, Frankfurt 1969, S. 134.

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  7. Zit. nach Hedwig Walwei- Wiegelmann, Goethes Gedanken über Musik, Frankfurt 1985, S. 133.

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  8. Zit. nach der vollständigen Ausgabe in drei Bänden, Nachwort von Arthur Henkel, Bd. 3, München 1986, S. 266.

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  9. Dazu auch: Erich Stockmann (Hrsg.), Des Knaben Wunderhorn in den Weisen seiner Zeit, Berlin 1958.

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  10. Hierzu siehe Harry Schewe, »Ihr gebt mir ja nichts dazu«, eine Redeformel der Volkssprache, ein Volkstanzlied und Goethes Ballade »Vor Gericht«, in: Veröffentlichungen der Kommission für Volkskunde der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Band II, Berlin 1953, S.28ff.

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  11. Näheres zur Geschichte der Folklore auf dem Podium in: Walter Salmen, Das Konzert, München 1988, S. 199 ff.

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Busch-Salmen, G. (1998). »Stimmen der Völker in Liedern« (Johann Gottfried Herder). In: Der Weimarer Musenhof. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03748-0_6

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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