Zusammenfassung
»Hier ists iezt unendlich schön. […] Es ist wenn man so durchzieht wie im Mährgen das einem vorgetragen wird und hat ganz den Charackter der Elisischen Felder…« So schrieb Goethe am 14. Mai 1778 an Charlotte von Stein und versuchte in Worte zu fassen, was er gerade im Landschaftsgarten von Wörlitz erlebt hatte. Seinem Tagebuch vertraute er an, daß der Park für ihn »wie das Vorbeischweben eines leisen Traumbildes« sei.1 Daß zu diesem »Traumbild« auch die Musik gehörte, deutet Luise von Göchhausen in einem Brief an Carl Ludwig von Knebel an: »Die ganze Zeit waren wir in Wörlitz, dieser Aufenthalt ist unaussprechlich lieblich, die Mondhellen Abende auf den stillen See, bey Musik von blasenden Instrumenten verdienten — nicht daß ich sie beschrieb, sondern daß Sie dabei gewesen wären.«2 Dieser Park muß den Vorstellungen vom »Idealen im Realen«3 so sehr entsprochen haben, war so sehr die Verwirklichung der damaligen Überlegungen, Gärten und Parks zu gestalteten, empfindsamen, eingefriedeten Bezirken zu machen, in denen die barocken Geometrien aufgegeben waren, daß er zahlreiche Bewunderer und Nachahmer fand.
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Anmerkungen
zit. nach Werner Deetjen, Die Göchhausen, Briefe einer Hofdame aus dem klassischen Weimar, Berlin 1923, S. 50.
Eine von Christian Cay Lorenz Hirschfeld gebrauchte Bezeichnung, siehe vor allem sein Kapitel: Von der Gartenkunst, als schöne Kunst betrachtet, in: Theorie der Gartenkunst, Bd. 1, Leipzig 1779, S. 145 ff.
sie mag Maler, Garten-, Baukunst oder Ton- und Versmacherkunst (poetica in sensu stricto) seyn.«, in: AMZ, 1799, Oktober Nr. 2, Sp. 25.
Vergl. auch: Weltbild Wörlitz, Entwurf einer Kulturlandschaft, Ausstellungskatalog, Ostfildern — Ruit, 1996.
Heinrich Bock und Hans Radspieler, Gärten in Wielands Welt, Marbacher Magazin, Sonderheft 40, Marbach 1986, S. 27 f.
Nach Effi Biedrzynski, Goethes Weimar, Zürich 1992, S. 293.
Jürgen Jäger, Ausstattungsgegenstände in den Weimarer Landschaftsparks, in: Garten, Kunst, Geschichte, Festschrift für Dieter Hemeter zum 70. Geburtstag, Worms 1994, S. 80 ff.
Joseph Rückert, Bemerkungen 1799, Neudruck Weimar o.J., S. 19ff.
C.C. L. Hirschfeld, Das Landleben, Bern 1767.
Vergl. dazu Maria Gräfin Lanckorónska, »Das Landleben« von Christian Lorenz Hirschfeld, empfindsame Liebe zur Natur im Umkreis des jungen Goethe, in: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg, NF, Bd.l, Frankfurt 1963, S. 185ff.
Zur aktuellen Diskussion der Personenidentifikation vergi. Heidrun Ludwig, Die Gemälde des 18. Jahrhunderts im hessischen Landesmuseum Darmstadt, Eurasburg 1997, S. 56 ff.
Vergi. Harri Günther (Hrsg.), Gärten der Goethezeit, Leipzig 1993, S. 14 ff.
Weltbild Wörlitz. Entwurf einer Kulturlandschaft, Ausstellungskatalog, Ostfildern-Ruit 1996.
Wilhelm Hosäus, Großherzog Carl August und Goethe in ihrer Beziehung zu Herzog Leopold Friedrich von Anhalt-Dessau, in: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte und Altertumskunde 1,1877, S. 652.
J.W. Goethe, Briefe an Auguste Gräfin zu Stolberg, hrsg. von Jürgen Behrens, Frankfurt 1982, S. 43.
Vergi. Wilhelm Bode, Goethes Leben im Garten am Stern, Berlin 1922.
Walter Salmen, Johann Friedrich Reichardt, Komponist, Schriftsteller, Kapellmeister und Verwaltungsbeamter der Goethezeit, Zürich 1963.
Walter Salmen, Reichardts Garten in Halle-Giebichenstein, in: Die Gartenkunst 6, Heft 1, 1994, S. 105–109.
Max Hecker, Die Briefe Johann Friedrich Reichardts an Goethe, in: Jahrbuch der Goethe- Gesellschaft 11, 1925, S. 200.
H. Steffens, Was ich erlebte, 1840, NA Gütersloh 1956, S. 242.
Zit. nach Werner Deetjen, Auf Höhen Ettersburgs, Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1924, Weimar 1993, S. 36.
Zit. nach: C. M. Wieland, Sämmtliche Werke, Bd. 9, Leipzig 1795, S. 140 f.
Vergi. Werner Deetjen, Auf Höhen Ettersburgs, Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1924, Weimar 1993 S. 14.
In: C. C. L. Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst, Bd. IV, Leipzig 1782, S. 239.
Ebd. S. 22 f. vergi, auch J. W Goethe, Tagebücher, Historisch- kritische Ausgabe, Erläuterungen, (Probeedition) Stuttgart 1995, S. 76.
Werner Deetjen, Schloß Belvedere, Leipzig 1926, S.43.
Zit. nach Thomas C. Starnes, Christoph Martin Wieland. Leben und Werk, Bd. 3, Sigmaringen 1987, S. 298 f.
Johann Friedrich Reichardt, Vertraute Briefe geschrieben auf einer Reise nach Wien, Amsterdam 1910, Neudruck hrsg. von Gustav Gugitz, Bd. 1, München 1915, S. 7ff.
Zit. nach J. W Goethe, Vermischte Gedichte. Faksimiles und Erstdrucke, hrsg. von Karl-Heinz Hahn, Leipzig 1984, S. 87.
Zit. nach Heinrich Bock und Hans Radspieler, Gärten in Wielands Welt, Marbacher Magazin 40/ 1986, S. 36.
Zit. nach J. Rückert, Bemerkungen über Weimar, 1799, S. 45. (Heute steht im Park die Wielandbüste Gottfried von Schadows, 1802).
Adam Oehlenschläger, Meine Lebenserinnerungen, Bd. 2, Leipzig 1850, S. 61.
Vergi. Eduard von der Hellen, Das Journal von Tiefurt, 24. Stück, 26. März 1782, in: Schriften der Goethe- Gesellschaft Bd. 7, 1892, S. 179 ff.
Hermann Düntzer, Aus Karl Ludwig von Knebels Briefwechsel mit seiner Schwester Henriette, Jena 1858, S. 288; auch S. 255.
Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe, ausgewählt und mit einem erläuternden Register versehen von Hellmuth Steger, Frankfurt a.M. 1969, S. 41 f.
Vergi. Wolfgang Huschke, Die Geschichte des Parks von Weimar, Weimar 1951.
Dazu Heinrich Düntzer (Hrsg.), Aus Karl Ludwig von Knebels Briefwechsel mit seiner Schwester Henriette (1774–1813), Jena 1858, S. 323.
Tagebücher, Historisch- kritische Ausgabe, Probeedition Stuttgart 1995, S. 9.
Terence Hodgkinson, Handel at Vauxhall, in: Victoria and Albert Museum Bulletin 1 (1965), S.1ff.
Joseph Rückert, Bemerkungen über Weimar 1799, S. 27 f.
Karl August Böttiger, Literarische Zustände und Zeitgenossen, Berlin 1998, S. 25.
Zit. nach: Gärten in Wielands Welt, bearbeitet von Heinrich Bock und Hans Radspieler, Marbacher Magazin, Sonderheft 40, Stuttgart 1986, S. 1.
Überliefert durch den ihm befreundeten Karl August Böttiger, Literarische Zustände, Berlin 1998, S.238f.
Sophie von La Roche, Schattenrisse abgeschiedener Stunden in Offenbach, Weimar und Schönebeck im Jahr 1799, Leipzig 1800, S. 43 ff.
Zit. nach Otto Fiebiger, Dreizehn Briefe Wielands zumeist an Luise von Göchhausen, in: Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft 11, 1925, S. 270.
Friedrich Schiller, Sämtliche Werke, Bd.1, hrsg. von G. Fricke und H. G. Göpfert, München 1962, S. 220.
Vergi. Jürgen Jäger, Ausstattungsgegenstände in den Weimarer Landschaftsparks, in: Garten, Kunst, Geschichte, Festschrift f. Dieter Hennebo, Worms 1994.
Lichtenberg, Göttinger Taschenkalender, 1792, S.39f.
Siehe auch: Bernhard Brüchle und Kurt Janetzky, Kulturgeschichte des Horns, Tutzing 1976.
Brief vom 12. April 1802, zit. nach Jochen Klauss, Alltag im ›klassischen‹ Weimar, Weimar 1990, S.81.
Vergi. Wilhelm Hosaeus, Friedrich Wilhelm Rust und das Dessauer Musikleben 1766–1796, Dessau 1882, S. 59.
Achim von Arnim und Clemens Brentano, Des Knaben Wunderhorn, vollständige Ausgabe in drei Bänden, nach der Erstausgabe 1806/08, München 1986.
Christoph Martin Wieland, Oberon, ein Romantisches Heldengedicht in zwölf Gesängen, Leipzig 1796.
Vergi. Hans- Herbert Möller, Jagd um Weimar, in: Jahrbuch der Stiftung Kippenberg, NF 1, 1963, S. 196 ff.
Zit. nach Werner Deetjen, Auf Höhen Ettersburgs, Nachdruck der 1924 in Leipzig erschienen Ausgabe, Ettersburger Hefte 1, Weimar 1993, S.78.
Ludwig Tieck’s Schriften, Bd. 26, Berlin 1854, Reprint Berlin 1966, S. 535.
zit. nach Hermann Fähnrich, Schillers Musikalität, Hildesheim 1977, S. 8.
Wilhelm Dobbek, Karoline Herder, Köln 1963, S. 117;
siehe auch Chr. Friedrich Quandt, Eine neue Harmonika, in: Journal des Luxus und der Moden, 1791, S. 99–108.
§ 7, Das Romantische außerhalb der Poesie, Jean Paul, Werke, hrsg. von Norbert Miller, Bd. I, 5, München 1987, S. 467
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Busch-Salmen, G., Salinen, W. (1998). Gärten und Parks als »tönende Natur« und Musizierräume. In: Der Weimarer Musenhof. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03748-0_3
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