Zusammenfassung
Nach dem Erscheinen von Faust I bei Cotta im Jahre 1808 deutete vieles auf eine baldige Uraufführung des ersten Teils in Weimar hin, war doch der Dichter der Leiter der dortigen Bühne, die dank seines fruchtbaren Wirkens eines der besten deutschen Schauspielensembles beherbergte. Man dachte, es sei nur eine Frage der Zeit, bis Goethe die Forderung seines fîktionalen Theaterdirektors einlösen werde: »Der Worte sind genug gewechselt,/ Laßt mich auch endlich Taten sehen.« In einem Brief vom 18. 11. 1810 bat Goethe seinen Berliner Freund Zelter, die Musik zur Uraufführung zu schreiben: »Schließlich melde, daß uns ein seltsames Unternehmen bevorsteht, nämlich den Faust aufzuführen, wie er ist, insofern es nur einigermaßen möglich werden will.
Der Bühnenfaust, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts, zusammengestriehen im Dienst einzelner Rollen, ein von der Dichtung vollständig losgelöstes selbständiges Leben führte, hätte sich mit den Worten des Mephistopheles erklären können: »Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war.« (Julius Petersen, 1929)
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Mahl, B. (1999). Das »Nachspiel auf dem Theater« läßt auf sich warten: Inszenierungsversuche von der Vollendung des ersten Teils (1806) bis zur Uraufführung in Braunschweig (1829). In: Goethes Faust auf der Bühne (1806–1998). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03746-6_3
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