Zusammenfassung
Die Begriffe ›Romantik‹ und ›Roman‹ haben etymologisch den gleichen Ursprung. Sie werden als Lehnworte im Lauf des 17. Jahrhunderts mit einem Umweg über England aus dem französischen ›roman‹ bzw. ›romantique‹ übernommen, die auf das altfranzösische Stammwort ›romanz‹ zurückgehen. Mit ›romanz‹ bezeichnete man die romanische Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Gelehrtensprache. Hieraus entwickelte sich der Begriff ›romance‹ als Bezeichnung von zunächst in provenza-lischer Sprache geschriebenen Vers- und Prosadichtungen, die ritterliche Themen aus dem Umkreis der Roland- bzw. Artussagen zu amourösen und phantastischen Geschichten verwoben. Aus ihm entstand neben der Gattungsbezeichnung ›Romanze‹ auch der Begriff des Romans, der ebenfalls zunächst eine phantastische Prosaerzählung meinte, die im Kern weder über eine theologische noch eine historiographische Objektivität verfügte. In diesem Verständnis ist der Begriff ›romantic‹ zuerst im Englischen bei Thomas Bailey im Jahre 1650 belegt (vgl. Wellek 1963; Eichner 1972, 492 ff.; Schulz 1983, 70; Behler 1988, 86-115; Behler 1992, 1077).
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Kremer, D. (2003). Allgemeine Aspekte der Romantik. In: Romantik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03736-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03736-7_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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