Zusammenfassung
Ein geistreicher Franzose […] nannte mich einst einen romantique défroqué. […]. Trotz meiner examinatorischen Feldzüge gegen die Romantik, blieb ich doch selbst immer ein Romantiker, und ich war es in einem höheren Grade, als ich selbst ahnte. Nachdem ich dem Sinne für romantische Poesie in Deutschland die tödtlichsten Schläge beygebracht, beschlich mich selbst wieder eine unendliche Sehnsucht nach der blauen Blume im Traumlande der Romantik, und ich ergriff die alte bezauberte Laute und sang ein Lied, worin ich mich allen holdseligen Ue-bertreibungen, aller Mondscheintrunkenheit, allem blühenden Nachtigallen-Wahnsinn der einst so geliebten Weise hingab. Ich weiß, es war ’das letzte freye Waldlied der Romantik,’ und ich bin ihr letzter Dichter: mit mir ist die alte lyrische Schule der Deutschen geschlossen, während zugleich die neue Schule, die moderne Lyrik, von mir eröffnet ward.1
Die Romantik spielte für Heine zeit seines Lebens eine große, identitätsstiftende Rolle. Eine Analyse ausgewählter Werke soll deshalb Heines kreativen Umgang mit der Romantik aufzeigen. Sein Verhältnis zur Romantik schätzt man bis heute sehr unterschiedlich ein. War Heine überhaupt Romantiker? Und wenn ja, wie lange? War er es im Grunde seines Herzens immer, auch wenn er politisch aktiv Stellung bezog und sich doch so vor allem von den Spätromantikern unterschied und sozusagen ein „revolutionärer Romantiker“2 war?
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Notizen
„Die Gegenwart ist also der Stoff, mit dem es die Kunst, vor allem aber die Literatur, zu tun hat.“ (W. Wülfing: Schlagworte des jungen Deutschlands. In: Zeitschrift für deutsche Sprache 23 (1967), S. 49f.).
DHA VIII/1, S. 209, Z. 22ff. Vgl. W. Wülfing: Schlagworte des jungen Deutschlands. In: Zeitschrift für deutsche Sprache 23 (1967), S. 52–67.
Zum Begriff „Indifferentismus“ vgl: F. Mende: „Indifferentismus“. Bemerkungen zu Heines ästhetischer Terminologie. In: Ders.: Heinrich Heine. Studien zu seinem Leben und Werk. Berlin 1983, S. 208–217.
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Höpfner, C. (1997). Heine und Die Romantik. In: Romantik und Religion. Heine Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03727-5_2
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