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Brecht, Bertolt

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Metzler Autoren Lexikon
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Zusammenfassung

Als B. einmal gefragt wurde, was er tun würde, wenn er einen Menschen liebte, antwortete er: »Ich mache einen Entwurf von ihm und sorge dafür, daß er ihm ähnlich wird.« Auf die erstaunte Rückfrage: »Wer? Der Entwurf?« sagte B. ruhig: »Nein, der Mensch.« Diese überraschende Antwort korre-spondiert mit der Überzeugung B.s, daß der Mensch noch mit dem letzten Atemzug neu beginnen könne, und mit seiner Feststellung: »in mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen«. Das ist kein Plädoyer für Unzuverlässigkeit, sondern für Veränderung. Die Liebe gilt nicht einem fertigen Menschen, einem »Bild«, das man sich macht, um dann enttäuscht zu sein, daß er — der Mensch — nicht hält, was er versprach (so die üblichen bürgerlichen Zweierbeziehungen). Liebe ist ein produktives Verhalten, das den Geliebten »formt«, ihn entwickelt, mehr und anderes aus ihm macht, als er ist. Obwohl die Frau als Geliebte und Liebende im Werk nur eine geringe Rolle spielt, waren die vielen Liebesbeziehungen, die B. einging, ein wichtiges »Produktionsmittel«. Im Alter von 26 Jahren hatte er drei Kinder mit drei Frauen: Frank mit Paula Banholzer, Hanne mit Marianne Zoff und Stefan mit Helene Weigel, die 1930 noch die gemeinsame Tochter Barbara gebar. Ein Kind, das Ruth Berlau 1944 zur Welt brachte, starb nach wenigen Tagen. »Laßt sie wachsen, die kleinen Brechts«, war sein selbstbewußtes Motto, und Josef Losey überlieferte aus den USA: »Er aß wenig, trank wenig und fickte sehr viel.«

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Literatur

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Bernd Lutz

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Knopf, J. (1997). Brecht, Bertolt. In: Lutz, B. (eds) Metzler Autoren Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03720-6_45

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03720-6_45

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01573-0

  • Online ISBN: 978-3-476-03720-6

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