Zusammenfassung
»Menschenrechte« sind nach gegenwärtigem Verständnis Rechte, die jedem einzelnen Menschen von Natur aus in gleicher Weise zukommen, durch Geburt, insofern er Mensch ist: »All men are by nature equally free and independent« (Virginia Bill of Rights, 12.6. 1776).1 Die Erklärung der Rechte des Menschen und des Bürgers (26.8. 1789) beginnt (Art. 1): »Les hommes naissent et demeurent libres et égaux en droits«.2 Die amerikanische und die französische Revolution verwandelt die Menschenrechte aus einer moralischen, philosophischen oder juristischen Forderung in den Status positiven Rechts. Die Verfassung der Bundesrepublik greift unmittelbar auf die französische Erklärung der Menschenrechte von 1789 zurück.3 Die »unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechte« gelten als »Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft«.4 »Die Würde des Menschen« zu achten und zu schützen gilt als »Verpflichtung aller staatlichen Gewalt«. Im einzelnen werden, wie bekannt, u.a. aufgeführt: »das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit«; das Recht auf Leben; die Freiheit der Person; die Gleichheit vor dem Gesetz; die Gleichberechtigung von Mann und Frau; die Glaubens und Gewissensfreiheit; die Freiheit von Kunst, Wissenschaft und Lehre.
»Was die Deutschen betrifft, so bedürfen sie weder der Freiheit noch der Gleichheit. Sie sind ein spekulatives Volk, Ideologen, Vor- und Nachdenker, Träumer, die nur in der Vergangenheit und in der Zukunft leben und keine Gegenwart haben. «
Heinrich Heine, Englische Fragmente, 1828
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Bibliographische Notiz
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Cancik, H. (1998). Gleichheit und Freiheit. In: Faber, R., von Reibnitz, B., Rüpke, J. (eds) Antik · Modern. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03719-0_13
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