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Gott, Vollkommenheit und Welt im ersten System-Entwurf

  • Chapter
Einheit und Widerspruch
  • 102 Accesses

Zusammenfassung

Mit der Metaphysischen Abhandlung1 legt Leibniz als Vierzigjahriger erstmals einen Abriss seines metaphysischen Systems vor. Zwischen Weihnachten 1685 und Anfang Februar 1686 niedergeschrieben, war der Discours von Leibniz für den beriihmten jansenistischen Philosophen und Theologen Antoine Arnauld (1612–1694), Mitverfasser der Logik von Port Royal, bestimmt, mit dem er durch Vermitdung des Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels Verbindung suchte und dem er, als Ausgangspunkt für eine lange und inhaltsvolle Korrespondenz, eine Zusammenfassung seiner metaphysischen Hypothesen zur Verfiigung stellen wollte. Das Gesprach mit Arnauld sollte zur Vorbereitung der von dem katholischen Landgrafen geförderten Wiedervereinigung der christlichen Konfessionen dienen und nach Leibniz’ Absicht eine philosophische Grundlage ausarbeiten, von der her die dogmatischen Differenzen zwischen Katholizismus und Protestantismus und zwischen den verschiedenen protestantischen Richtungen unwesentlich geworden waren. In seiner eigenen Metaphysik, die er bis dahin noch in keiner zusammenfassenden Veroffentlichung dargestellt hatte, sah Leibniz die gesuchte Basis.2 In der praktischen Absicht, die Reunionsverhandlungen voranzutreiben, verfasste er diesen ersten Entwurf seines Systems. Zu datieren ist die Schrift genau.

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Anmerkungen

  1. Gottfried Wilhelm Leibniz, Discours de Métaphysique, in: Kleine Schriften zur Metaphysik, zweisprachige Ausgabe, hg. und übers. von Hans Heinz Holz, Darmstadt und Frankfurt am Main 1965, S. 57 ff. (im weiteren abgekürzt KS).

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  2. Zur Leibnizschen Politik der Wiedervereinigung der Konfessionen vgl. Hans Heinz Holz, Leibniz Stuttgart 1958; erweiterte Fassung Leipzig 1983, cap. 9, S. 141 ff.

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  3. Zur Gesprächslage der Leibniz-Zeit vgl. Rudolf W Meyer, Leibniz und die europäische Ordnungskrise, Hamburg 1948.

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  4. — Paul Hazard, Die Krise des europäischen Geistes, Hamburg 1939.

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  5. Über die Bedeutung der unmittelbaren Evidenz im »faire voir« vgl. Hans Heinz Holz, Leibniz Frankfurt am Main und New York 1992, S. 42 ff.

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  6. Vgl. Dietrich Mahnke, Unendliche Sphäre und Allmittelpunkt, Halle 1937.

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  7. Vgl. Kurt Huber, Leibniz München 1949, bes. S. 335 f.

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  8. Vgl. Hans Heinz Holz, Schelling über Leibniz, Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Jg. II, Heft 4,1954, S. 755 ff.

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  9. Vgl. Hans Heinz Holz, Leibniz Eine Monographie, Stuttgart 1958/Leipzig 1983, cap. 2.5.

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  10. Vgl. Hans Heinz Holz, Die Selbstinterpretation des Seins, Hegel-Jahrbuch 1961, 2. Halbband, S. 61 ff.

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Holz, H.H. (1997). Gott, Vollkommenheit und Welt im ersten System-Entwurf. In: Einheit und Widerspruch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03706-0_14

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01555-6

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