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Zusammenfassung

In hierarchisch organisierten Religionen kommt es besonders in Krisensituationen dazu, daß einzelne und Gruppen verstoßen werden, die sich der herrschenden Meinung nicht einfügen; das ist beileibe nicht immer die Mehrheit. Das späte Mittelalter lebt in der panischen Angst vor dem ansteckenden ›Virus‹ der Ketzer, Hexen und Juden. Ketzer werden aufgespürt (inquisitio) und nach einem ›Schema‹ so lange befragt, bis sie beispielsweise zugeben, mit dem Teufel in Gestalt eines schwarzen Katers eine Messe gefeiert zu haben. Sie sind demnach nicht irrende Menschen, sondern Werkzeuge, mit denen der Teufel die Christen zu vernichten sucht. Die ersten, die das traf, waren die Katharer in Südfrankreich; ihr Name (»die Reinen«) wird zum Typ. Eine Ketzerverfolgung gibt es aber erst dadurch, daß die lokalen und regionalen Kirchen — und somit die Verfolgungsorgane — zentralisiert werden, was besonders seit dem 4. Laterankonzil von 1215 der Fall ist.

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Christoph Auffarth Jutta Bernard Hubert Mohr Agnes Imhof Silvia Kurre

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© 1999 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Auffarth, C. (1999). Ketzer. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03703-9_61

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  • Print ISBN: 978-3-476-01552-5

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