Zusammenfassung
Die Sensation des weiblichen Körpers bestimmten ihren Lebens- und Kunsttext. Erst spät präsentierte sie sich als Schriftstellerin, wählte als Pseudonym den Namen ihrer Vorfahren mütterlicherseits, der Adelsfamilie Gannibal, der matrilinear auch Puškin angehörte. 1904 erschien ihr dreiaktiges, der Dreierliebe gewidmetes Drama Kol’ca (Die Ringe) mit einem Vorwort ihres zweiten Ehemanns, des symbolistischen Dichtes Vjač. Ivanov. Er nannte dieses Werk ein »zeitgenössisches Mysterium, eine Liturgie, gefeiert am Altar des leidenden Gottes« und sprach damit jenen Dionysos-Kult an, dem seine altphilologischen Studien galten und dem er sich gemeinsam mit seiner Frau verpflichtete. Sie wollten eine neue Form der Liebe entwickeln, die jeden Ausschließlichkeitsanspruch überwinden, Leidenschaft und Leidensbereitschaft verbinden sollte.
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Lit.
Göpfert, F.: »L.Z.-A. Ihre Prosa — mehr als nur erotische Provokation«. In: Ders.: Dichterinnen und Schriftstellerinnen in Russland von der Mitte des 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. München 1992, S. 171–175;
Davidson, P.: »L. Z.-A.’s ›Singing Ass‹: a woman’s view of men and Eros«. In: Marsh, R. (Hg.): Gender and Russian Literatur. New Perspectives. Cambridge 1996, S. 155–183.
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Döring-Smirnow, J.R. (1998). Zinov’eva-Annibal, Lidija Dmitrievna (eigtl. Zinov’eva). In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_400
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