Zusammenfassung
»A rose is a rose is a rose is a rose« — wer kennt ihn nicht, diesen zirkulären Satz, auf den die ›Mutter‹ und Muse der transatlantischen Moderne wiederholt und nicht ganz unpassend reduziert wurde? Denn Wiederholung oder ›Insistenz‹, wie Stein selbst formulierte, ist ihr kompositorisches Programm einer neuen literarischen Praxis, die Wahrnehmung und Wiedergabe von Wirklichkeit revolutionieren sollte. Sowohl der radikale Schreibstil der Autorin (die zu Lebzeiten wenig und oft im Selbstverlag publizierte) als auch ihre exzentrische Persönlichkeit — ein Lebensentwurf, der heute wie damals deutlich aus der (weiblichen) Rolle fällt — machte S.s Salon in der Pariser Rue de Fleurus zum Szenetreffpunkt einer durch die Kriegserfahrung geprägten lost generation. Im Werk zahlreicher amerikanischer Autoren, die sich dort begegneten, unter ihnen Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald und Sherwood Anderson, haben S.s Sprachphilosophie und modernistische Ästhetik signifikante Spuren hinterlassen.
Lit.
DeKoven, M.: A Different Language: G. S.’s Experimental Writing. Madison 1983;
Hoffman, M.J. (Hg.): Critical Essays on G. S. Boston 1986;
Stendhal, R. (Hg.): G. S.: Ein Leben in Bildern und Texten. Zürich 1989;
Ruddick, L.: Reading G.S.: Body, Gnosis, Text. Ithaca 1991;
Souhani, D.: G. S. und Alice B. Toklas: Zwei Leben — eine Biographie. München 1994.
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Sielke, S. (1998). Stein, Gertrude. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_356
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