Sow Fall, Aminata

Zusammenfassung

Neben Mariama ↗ Bâ und Ken Bugul (alias Marietou Mbaye, geb. 1948) ist Sow Fall, die als erste Schwarzafrikanerin Bücher in französischer Sprache veröffentlichte, die bekannteste Schriftstellerin des Senegal. Von 1979 bis 1988 war sie für das senegalesische Kultusministerium tätig und leitete das Centre d’Etudes et de Civilisation, das Geschichten, Legenden, Epen sowie andere senegalesische Kulturgüter sammelt und auswertet, um die eigene Identität in Senegal zu schärfen. Denn, so S. F., »le Centre entend réaliser la grande tade valorisation de notre culture et de fortification de nos civilisations dans un monde en mutation, pour le respect de nous-mêmes et des autres.» 1987 gründete sie das staatlich unabhängige Centre Africain et d’Echanges Culturels, das durch Poesiefestivals, Literaturwettbewerbe und praxisbezogene Seminare versucht, eine größere Professionalität im Buchwesen zu erreichen und literarische Talente zu fördern, die S. F. auch in ihrem eigenen Verlag Edition Khoudia publiziert. Die Kritik an der senegalesischen Gesellschaft bestimmt ihr Werk. Bereits ihr erster Roman Le Revenant, 1976 (Die wundersame Verwandlung des Bakar Diop, 1998) nimmt das Kastendenken, neo-koloniale Eliten und die Macht des Geldes in einer von ihren Wurzeln entfremdeten, kolonisierten Gesellschaft unter die Lupe.