Zusammenfassung
»Ob mir mein Bestreben wohl gelingen wird, Friedrich sein Gesell zu werden: nämlich das in seinem Sinn auszuführen, was er für mich angelegt? — Das wäre ein Zweck! Der andre wär, mit dem Schreiben so viel verdienen zu können, das Friedrich nicht mehr für Geld zu schreiben braucht.« — Wenn man dieser Selbstaussage im Tagebuch folgt, dann wollte S. eigenen literarischen Ruhm nicht. Ihr erster Roman Florentin erschien im Oktober 1800 anonym mit einem Vorwort des Herausgebers Friedrich Schlegel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie wenig Zutrauen zu sich; zu sehr war sie auch durch die Debatten um Friedrich Schlegels Lucinde (1799), als deren Vorbild sie galt, in die Öffentlichkeit geraten. Auch als Lob und Tadel, harsche Kritik und Klatsch um die Verfasserschaft des Florentin (1801) kursierten, blieb sie zurückhaltend und ängstlich auf ihre Anonymität bedacht. Der Erfolg des Buches aber war für sie wichtige Ermutigung und stärkte ihr Selbstvertrauen enorm. Diese Bestätigung hatte sie aufgrund ihrer ›Affäre‹ mit Schlegel und ihrer Scheidung von Veit sehr nötig.
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Lit.
Stern, C.: »Ich möchte mir Flügel wünschen.« Das Leben der D. von S. Reinbek 1990.
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Scholz, H. (1998). Schlegel, Dorothea von. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_332
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