Zusammenfassung
Sehnsucht zentriert von Anbeginn das dichterische Werk der 1891 in Berlin Geborenen und seit ihrer Jugend Schreibenden. B. Holmquist bezeichnete so auch in seinem Buch der Nelly Sachs (1968) ihre poetische Leistung als Schöpfungsakt, in dem die »reich verzweigten Bewegungen der Sehnsucht ihre Äquivalente in konkreten Bildern und lebendigen Rhythmen finden«. Als Chiffre gelesen, durchzieht es zum einen das im schwedischen Exil entstandene lyrische und szenische Werk wie auch ihre Übersetzungen schwedischer Lyrik des 20. Jh.s, zum anderen spiegelt sich in ihr die Tragik unseres Jahrhunderts. — S. wird als Jüdin im Alter von 48 Jahren gezwungen, den Namen »Sara« anzunehmen, so daß ihre letzte Gedichtpublikation (4.4. 1939) mit diesem Namenszug autorisiert erscheint. Zuvor waren ihre Legenden und Erzählungen sowie zwischen 1932 und 1939 verschiedene ihrer Gedichte in Tageszeitungen und Zeitschriften publiziert worden. Nach vielfachen Übergriffen, die den Alltag der deutsch-jüdischen Dichterin fortan prägen, glückt ihr am 16. Mai 1940 zusammen mit der Mutter Margarete Sachs (der Vater Georg Wilhelm Sachs war 1930 verstorben) die Flucht ins schwedische Exil. Vorallem der Freundin Gudrun Dähnert wie auch Selma ↗ Lagerlöf verdankt sie, daß ihrer Einreise stattgegeben wurde.
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Lit.
Dinesen, R./Müssener, H. (Hgg.): Briefe der N. S. Frankfurt/M. 1984;
Dinesen, R.: N. S. Eine Biographie. Frankfurt/M. 1992.
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Opitz-Wiemers, C. (1998). Sachs, Nelly. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_323
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