Zusammenfassung
Ohne Fauna und Flora kommt die Dichtung offenbar nicht aus. Die Frage, ob sich Nachtigall oder Lerche vernehmen ließen, ob also die Liebesnacht noch andauern kann oder der Abschiedsmorgen sich nähert, beschäftigt das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur namens Romeo und Julia in der herausragenden 5. Szene des 3. Aktes von Shakespeares Drama. Diese Stelle hat bei Ephraim Kishon sogar ihre boulevardtheatralisch-komische Fortsetzung gefunden. Die jungen Liebenden sind gar nicht gestorben, sondern streiten sich immer noch. Und wenn es in der 3. und letzten Szene des 5. Aktes bei Shakespeare ans endgültige Sterben geht, nähert sich zuvor der offizielle Bräutigam Graf Paris der vermeintlich toten Julia mit Blumen, deren Abbild sie selber ist:
Dein bräutlich Bett bestreu’ ich, süße Blume,
Mit Blumen dir; du schließest, holdes Grab,
Der sel’gen Welt vollkommnes Muster ein.
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Anmerkungen
Vgl. Hellmut Thomke: Heine und Grandville. — In: HJb 17 (1978).
Gerhard Höhn: Heine-Handbuch. Zeit, Person, Werk. Stuttgart 1987, S. 131f.
Vgl. Jacques Berchtold: Des Rats et des Ratières. Anamorphoses d’un champ métaphorique de saint Augustin à Jean Racine. Genève 1992, S. 78, Anm. 67.
Peter K. Kirchhof [Hrsg.]: Literarische Porträts. 163 Autoren aus Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 1991, S. 662.
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Kruse, J.A. (1997). Poesie der Angst, des Mitleids und des Respekts Heines Ratten und ihre literarischen Verwandten. In: Heine-Zeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03693-3_12
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