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Ein ungelöstes Problem historischer Fälschung: Die »Scriptores Historiae Augustae«

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Ausgewählte Schriften zur Geschichte und Geschichtsschreibung
  • 162 Accesses

Zusammenfassung

Wir dürfen den Anspruch erheben, recht verständig gelernt zu haben, wie man Fälschungen antiker Texte aus dem Mittelalter, der Renaissance oder späterer Zeit aufdecken kann.1 Freilich wird es immer jemanden geben, der zu glauben bereit ist, daß die Annalen und die Historien des Tacitus von Poggio Bracciolini gefälscht worden sind oder daß umgekehrt die Consolatio von Cicero und nicht erst 1583 geschrieben wurde. Doch im allgemeinen wissen wir genug über die Textüberlieferung, die Sprache und die Geschichte, um es hinreichend sicher zu machen, daß eine griechische oder lateinische Prosakomposition des 14. oder 16. oder 19. Jahrhunderts nicht als ein historisches Dokument anerkannt wird, das zu irgendeiner Zeit zwischen dem 5. Jahrhundert v. Chr. und dem 5. Jahrhundert n.Chr. geschrieben worden ist.

Quid fuerit consilii collectionis huius auctoris quando in istam formam hoc corpus digessit vatibus relinquimus divinandum.

(»Was der Plan des Autors dieser Sammlung gewesen sei, als er dieses Corpus in eben jene Form brachte, wollen wir die Seher ergründen lassen.«)

Casaubon

Die unter dem Namen »Historia Augusta« bzw. »Smptores Historiae Augustae« bekannte Sammlung von dreißig lateinisch geschriebenen Biographien römischer Kaiser (einschließlich Usurpatoren) von Hadrian (117–138) bis zu den letzten Herrschern vor dem Regierungsantritt Diokletians (285) stellt angesichts des weitgehenden Fehlens einer historiographischen Überlieferung die wichtigste Quelle für die Geschichte großer Teile des 2. und 3. Jahrhunderts dar. Sie wirft jedoch eine Vielzahl quellenkritischer Probleme auf die seit dem späten 19. Jahrhundert in der Forschung intensiv diskutiert worden sind, zumal in der deutschen Wissenschaft unter dem Stichwort der »Fälschung«. Momigliano konzentriert sich in seiner, zuerst 1954 publizierten, Abhandlung auf eine Auseinandersetzung mit dem Teil der Forschung, der nachweisen will, daß der Fälschungsvorwurf nicht allein auf die angeblichen Dokumente zutrifft, die sich in einem Teil dieser Texte finden, sondern auch hinsichtlich der Frage der Urheberschaft berechtigt ist. Die unter dem Namen von sechs (sonst unbekannten Verfassern) überlieferten Biographien sollen demnach nicht, wie in ihnen selbst angegeben, in der Zeit der Kaiser Diokletian und Konstantin (306–337) geschrieben worden sein, sondern spätere Produkte eines oder mehrerer Autoren darstellen, die bewußt eine falsche Entstehungszeit fingiert hätten. Hermann Dessau hatte diese Debatte 1889 mit einem Aufsatz eröffnet (Über Zeit und Persönlichkeit der Scriptores Historiae Augustae, Hermes 24, 1889, 337–392), in dem er einen Autor des späten 4. Jahrhunderts, aus der Zeit des Kaisers Theodosius (379–395), erschlossen hatte. In einer rasch ausufernden Forschungsdiskussion wurden (ungeachtet des Widerspruchs von Theodor Mommsen, Die Scriptores Historiae Augustae, Hermes 25, 1890, 228–292) verschiedene Varianten einer Spätdatierung erörtert; nach einer Extremposition sollte die Entstehung der Sammlung sogar erst für das späte 6. Jahrhundert anzusetzen sein. Für Momigliano ist die Kernfrage, ob die Annahme einer Datierung für die Zeit nach Konstantin überhaupt zwingend ist. Aufgrund seiner detaillierten Analyse der tatsächlichen oder vermeintlichen Anachronismen der Texte und seiner Einschätzung, daß sich keine eindeutige (z. B. anti-christliche) Tendenz erkennen lasse, die verläßliche Anhaltspunkte für eine Datierung böte, kommt er entgegen der communis opinio zu dem Ergebnis, daß sich diese Frage nicht definitiv entscheiden lasse, man somit die Möglichkeit zumindest offenlassen müsse, daß die Texte (wie Mommsen angenommen hatte) noch aus konstantinischer Zeit stammen könnten.

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Anmerkungen

  1. Siehe A. Momigliano, Note sulla leggenda del Cristianesimo di Seneca, Rivista Storica Italiana 62, 1950, 325–344 [wieder in ders., Contribute alla storia degli studi classici, Rom 1955, 13–32]. Im allgemeinen s.

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  2. G. Bardy, Faux et fraudes littéraires dans ľantiquité chrétienne, Revue d’Histoire Ecclésiastique 32, 1936, 5–23 und 275–302 [deutsche Übersetzung u. d. T. Betrug und Fälschungen in der Literatur der christlichem Antike in N. Brox (Hg.), Pseudepigraphie in der heidnischen und jüdischchristlichen Antike, Darmstadt 1977, 163–184].

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  3. Die neuzeitlichen Studien zur Historia Augusta werden erörtert von H. Peter, Bericht über die Litteratur zu den Scriptores historiae Augustae in dem Jahrzehnt 1883–1892, Bursians Jahresberichte über die Fortschritte in der Altertumswissenschaft 76, 1893, 119–161 und Bericht über die Literatur zu den Scriptores historiae Augustae in den Jahren 1893–1905, ebd 130, 1906, 1–40 sowie von E. Hohl, Bericht über die Literatur zu den Scriptores historiae Augustae für die Jahre 1906–1915, ebd 171, 1915, 94–146; ders., Bericht über die Literatur zu den Scriptores historiae Augustae für die Jahre 1916–1923, ebd 200, 1924, 168–210; ders., Bericht über die Literatur zu den Scriptores Historiae Augustae für die Jahre 1924–1935, ebd 256, 1937, 129–156. S. auch E. Hohl (dessen unschätzbare Arbeiten zur Historia Augusta zu loben impertinent wäre), Das Problem der Historia Augusta, Neue Jahrbücher 33, 1914, 698–712; Über den Ursprung der Historia Augusta, Hermes 55, 1920, 296–310, und Zur Historia-Augusta-Forschung, Klio 27, 1934, 149–164. Vgl. die Übersichten von P. Lambrechts, La probleme de l’Histoire Auguste, Antiquité Classique 3,1934, 503–516, und

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  4. E. Manni, Recenti studi sulla Historia Augusta, Parola del Passato 8, 1953, 71–80. Sehr nützlich fand ich den Artikel von E. Diehl, Historia Augusta, RE VIII 2, 1913, 2051–2110. Mangels eines modernen Kommentars bleiben die Anmerkungen von D. Magie zu seiner Ausgabe Ammianus Marcellinus in der Loeb Classical Library (Cambridge/Mass. und London 1922–1932) hilfreich. Nur die wichtigsten Studien werden in diesem Aufsatz angeführt.

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  5. J. W. Crous, Florentiner Waffenpfeiler und Armilustrium, Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Rom [Römische Mitteilungen] 48, 1933, 1–119, spez. 50–56: Spartianus bei Marliani.

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  6. G. Barbieri, L’attendibilitä delle testimonianze di B. Marliani intorno alla Historia Augusta, Annali della Scuola Normale Superiore di Pisa II 2, 1933, 376–383. Vgl.

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  7. Chr. Hülsen, Neue Fragmente der Scriptores Historiae Augustae, Rheinisches Museum 83, 1934, 176–180;

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  8. E. Hohl, Bericht über die Literatur zu den Scriptores Historiae Augustae fir die Jahre 1924–1935, Bursians Jahresberichte über die Fortschritte in der Altertumswissenschaft 256, 1937, 129–156, spez. 131.

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  9. Ich folge H. Peter, Die Scriptores Historiae Augustae, Leipzig 1892, 154. Vgl.

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  10. E. Diehl, Historia Augusta, RE VIII 2, 1913, 2051–2110, spez. 2085;

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  11. C. Lécrivain, Etudes sur ľHistoire Auguste, Paris 1904, 45–101;

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  12. L. Homo, Les documents de l’Histoire Auguste et leur valeur historique, Revue Historique 151, 1926, 161–198 und 152, 1926, 1–31 (eine nützliche Zusammenfassung).

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  13. Zum historischen Wert der Historia Augusta ist der jüngste Beitrag der ausgezeichnete Aufsatz von E. Hohl, Über die Glaubwürdigkeit der Historia Augusta, Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1953, Nr. 2, Berlin 1953; vgl. ders., Das Ende Caracallas, in: Miscellanea Academica Berolinensia Bd. II 1, Berlin 1950, 276–293. Ich vermeide mit Absicht die Frage, ob die Historia Augusta den Anspruch erhebt, literarische Quellen zu verwenden, die nie existierten. [Vgl. G. Barbieri, Mario Massimo, Rivista di Filologia e d’Istruzione Classica 32, 1954, 36–66 und 264–275.]

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  14. H. Dessau, Über Zeit und Persönlichkeit der Scriptores Historiae Augustae, Hermes 24, 1889, 337–392 und ders., Über die Scriptores Historiae Augustae, Hermes 27, 1892, 561–605; ders., Die Samaritaner bei den Scriptores Historiae Augustae, in: K. Regling und H. Reich (Hgg.), Janus: Festschrift zu C. F. Lehmann-Haupts sechzigstem Geburtstage, Wien 1921, 124–128, schlägt vor, daß die Samaritaner der Historia Augusta (Antoninus Heliogabalus 3,5; Quadrigae Tyrannorum [Firmus] 7, 5; 8, 3) vor Theodosius nicht bekannt sein konnten, was aber wenig beiträgt: Die Historia Augusta war an Jüdischem interessiert (vgl. Divus Claudius 2, 4). Hohl entwickelte Dessaus Ideen fort in: Vopiscus und die Biographie des Kaisers Tacitus, Klio 11, 1911, 178–229 und 284–324; Vopiscus und Pollio, Klio 12, 1912, 474–482; Kennt Eutrop einen Usurpator Trebellianus?, Klio 14, 1914, 380–384, und in den vor 1927 erschienenen Aufsätzen, die oben zitiert sind. Vgl.

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  15. A. Rosenberg, Einleitung und Quellenkunde zur römischen Geschichte, Berlin 1921, 238 und die Besprechung von J. Hasebrook, Die Fälschung der Vita Nigri und Vita Albini in den Scriptores Historae Augustae (1916) durch H. Dessau, Wochenschrift für Klassische Philologie 35, 1918, 389–393.

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  16. O. Seeck, Studien zur Geschichte Diocletians und Constantins III: Die Entstehungszeit der Historia Augusta, [Fleckeisens] Jahrbücher für classische Philologie 141, 1890, 609–639; ders., Die Münzpolitik Diocletians und seiner Nachfolger, Zeitschrift für Numismatik 17, 1890, 36–166, spez. 36 und 113 ff. (besonders 152); ders., Zur Echtheitsfrage der Scriptores historiae Augustae, Rheinisches Museum 49, 1894, 208–224 (der wichtigste von Seecks Aufsätzen) und Politische Tendenzgeschichte im 5. Jahrhundert n. Chr., Rheinisches Museum 67, 1912, 591–608.

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  17. Th. Mommsen, Die Scriptores Historiae Augustae, Hermes 25, 1890, 228–292 (= ders., Gesammelte Schriften Bd VII, Berlin 1909, 302–362).

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  18. F. Leo, Die griechischrömische Biographie, Leipzig 1901, 268–304, unterstützte Mommsen mit einer erhellenden Analyse der Struktur bestimmter Viten, doch vermochte er nicht zu beweisen, daß jede Schicht das Werk eines anderen Autors ist. Später suchte W Soltau eine ›Entwicklungsgeschichte‹ der Historia Augusta nach Mommsens Prämissen zu schreiben in seinen Aufsätzen: Die echten Kaiserbiographien: Der Weg zur Lösung des Problems der Scriptores Historiae Augustae, Philologus 74, 1917, 384–445;

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  19. Julius Capitolinus, Berliner Philologische Wochenschrift 1917, 1514–1544, und Zu den

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  20. Scriptores Historiae Augustae, Berliner Philologische Wochenschrift 1918, 1047–1056. Das Unternehmen scheiterte eindeutig. Eine Rückkehr zu Mommsens Position wird von E. Manni in seinem Vorwort zu Le Vite di Valeriano e di Gallieno, Palermo 1951 angekündigt. [Vgl. auch

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  21. A. Piganiol, Histoire de Rome, 4. Aufl. Paris 1954, 302.]

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  22. H. Peter, Die Scriptores Historiae Augustae, Leipzig 1892. Nicht weniger wichtig sind die verschiedenen Aufsätze von

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  23. E. Klebs: Das dynastische Element in der Geschichtschreibung der römischen Kaiserzeit, Historische Zeitschrift 64, 1889, 213–245; ders., Die Sammlung der Scriptores historiae Augustae, Rheinisches Museum 45, 1890, 436–464; ders., Die Scriptores historiae Augustae, Rheinisches Museum 47, 1892, 1–52 und 515–549.

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  24. E. Wölfflin, Die Scriptores historiae Augustae, Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1891, 465–538; vgl. auch

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  25. E. Klebs, Die Scriptores historiae Augustae, Rheinisches Museum 47, 1892, 1–52 zu Vopiscus und die Bemerkungen von

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  26. S. Frankfurter, Zur Frage der Autorschaft der Scriptores historiae Augustae, in: Eranos Vindobonensis, Wien 1893, 218–232. Die Spekulationen über Vopiscus von

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  27. E. Hohl, Vopiscus und Pollio, Klio 12, 1912, 481, haben andere Spekulationen über eine der angeblichen Quellen der Historia Augusta, Iunius Cordus, inspiriert: W Hartke in: E. Hohl (Hg.), Julius Capitolinus: Maximini duo, Kleine Texte 172, Bonn 1949, 8. In dieser Sache stimme ich mit der Besprechung dieses Buches durch O. Gigon, Museum Helveticum 6, 1949, 236 überein.

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  28. S. die verschiedenen Aufsätze von A. von Domaszewski in den Abhandlungen und Sitzungsberichten der Heidelberger Akademie der Wissenschaften zwischen 1916 und 1920; am typischsten ist: Die Personnamen bei den Scriptores Historiae Augustae, Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1918, Nr. 3, Heidelberg 1918; dazu die übellaunige Kritik von E. Hohl, Bericht über die Literatur zu den Scriptores historiae Augustae für die Jahre 1916–1923, Bursians Jahresberichte über die Fortschritte in der Altertumswissenschaft 200, 1924, 168–210, spez. 168 und die Besprechung von A. von Domaszewski, Die Personennamen bei den Scriptores Historiae Augustae (1918), Philologische Wochenschrift 1919, 745–752. Viele der topographischen Argumente, die von Domaszewski anführte, wurden widerlegt von

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  29. D. M. Robathan, A Reconsideration of Roman Topography in the Historia Augusta, Transactions and Proceedings of the American Philological Associations 70, 1939, 515–534. Natürlich mußte von Domaszewski den terminus ante quem ablehnen, daß Q. Aurelius Symmachus, der Konsul des Jahres 485 n. Chr., die Historia Augusta benutzt hat (so Jordanes, Getica 15, 83). Dazu vgl.

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  30. W Hartke, Römische Kinderkaiser: Eine Strukturanalyse römischen Denkens und Daseins, Berlin 1951, 427.

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  31. G. De Sanctis, Gli Scriptores historiae Augustae, Rivista di Storia Antica 1, 4, 1896, 90–119;

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  32. C. Lécrivain, Études sur l’Histoire Auguste, Paris 1904. Ein sorgfältiges Studium des Aufsatzes von De Sanctis würde alle, die sich mit der Historia Augusta befassen, vor der Wiederholung offensichtlich schwacher Argumente bewahren.

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  33. Eine Übereinstimmung mit dieser Position ist mit Nachdruck hervorgehoben worden von F. Dornseiff, Besprechung von W Hartke, Geschichte und Politik im spätantiken Rom (1940), Deutsche Literaturzeitung 66/68, 1945/47, 72–75. Vgl. die weisen Bemerkungen von O. Gigon, Besprechung von

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  34. E. Hohl, Julius Capitoünus, Maximini duo (1949), Museum Helveticum 6, 1949, 236–237. Der Aufsatz von L. Homo, La grande crise de ľan 238 ap. J.-C. et le problème de l’Histoire Auguste, Revue Historique 130, 1919, 209–264 und 131, 1919, 1–38, ist etwas kapriziös.

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  35. S. die Besprechung von N. H. Baynes, The Historia Augusta (1926) durch E. Hohl, Philologische Wochenschrift 1927, 711, sowie

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  36. W. Enßlin, Carpentum oder Carruca: Bemerkungen zum Fahrrecht und Amtswagen im spätrömischen Reich und zum Problem einer Datierung der Historia Augusta, Klio 32, 1939, 89–105, spez. 103 u.a.

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  37. W. Hartke, Geschichte und Politik im spätantiken Rom, Leipzig 1940. Hartke hatte bereits seine Dissertation über das Thema De saeculi quarti exeuntis historiarum scriptoribus quaestiones, Diss. Berlin 1932, geschrieben (s. besonders S. 56) und

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  38. E. Norden, Alt-Germanien, Leipzig 1934, 31 inspiriert (vgl.

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  39. E. Hohl, Bericht über die Literatur zu den Scriptores Historiae Augustae für die Jahre 1924–1935, Bursians Jahresberichte über die Fortschritte in der Altertumswissenschaft 256, 1937, 153). Seine Theorie überlebte aber nicht die Rezensionen von E. Hohl, Philologische Wochenschrift 62, 1942, 236 und von W Enßlin, Gnomon 18, 1942, 248–267. [Allzu rasch identifiziert

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  40. E. Demougeot, Flavius Vopiscus est-il Nicomaque Flavien?, L’Antiquité Classique 22, 1953, 361–382, Vopiscus mit dem älteren Nicomachus Flavianus]

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  41. J. Straub, Studien zur Historia Augusta, Dissertationes Bernenses I 4, Bern 1952. Straub stimmt im allgemeinen mit A. Alföldi überein, der freilich seine angekündigte Studie über die Scriptores Historiae Augustae nicht publiziert hat. Leider bin ich nicht in der Lage, den ungarischen Aufsatz von A. Alföldi, Die Gotenbewegungen und die Aufgabe der

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  42. Provinz Dakien, Egyetemes Philologiai Közlöny 1929, 161 und 1930, 1–19 zu lesen (dazu s.

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  43. E. Hohl, Zur Historia-Augusta-Forschung, Klio 27, 1934, 149–164, spez. 160), doch entnehme ich seine Ideen folgenden Arbeiten: Zur Kenntnis der Zeit der römischen Soldatenkaiser II, Zeitschrift für Numismatik 38, 1928, 156–203, spez. 166 Anm. 2 und 172 Anm. 3; A Festival of Isis in Rome under the Christian Emperors of the IVth Century, Dissertationes Pannonicae, Budapest 1937, 45–46; Die Kontorniaten: Ein verkanntes Propagandamittel der stadtrömischen heidnischen Aristokratie in ihrem Kampfe gegen das christliche Kaisertum, Budapest 1943, 59, 64 und 75; A Conflict of Ideas in the Fate Roman Empire: The Clash between the Senate and Valentinian I, Oxford 1952, 125, sowie kleineren Schriften, die unten zitiert werden. Eine Kritik an seinem Ansatz bei Problemen des späten Rom findet sich in der Besprechung von A. Alföldi, Die Kontorniaten (1943) durch J. M. C Toynbee, Journal of Roman Studies 35, 1945, 115–121. Es wird sich zeigen, daß ich es bei aller großen Wertschätzung für Alföldis Arbeit schwierig finde, seine Ansichten zur Historia Augusta zu akzeptieren.

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  44. S. Mazzarino, Aspetti sociali del quarto secolo, Rom 1951, 345–370 und passim. Vgl. auch ders., La propaganda senatoriale nel tardo impero, Doxa 4, 1951, 121–148, spez. 123 Anm. 1. (Ich denke, Mazzarino würde das hier gegebene Argument nicht pressen wollen.)

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  45. S. die ausgezeichneten Besprechungen von A. Alföldi, A Conflict of Ideas (1953) durch N. H. Baynes, Journal of Roman Studies 43, 1953, 169–170 und von

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  46. W. Hartke, Römische Kinderkaiser: Eine Strukturanalyse römischen Denkens und Daseins (Berlin 1951) durch H. M. Last, Journal of Roman Studies 43, 1953, 135–137 sowie durch F.W Walbank, Classical Review N.S. 3, 1953, 47–49.

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  47. H. Stern, Date et destinataire de l’Histoire Auguste, Revue des Etudes Latines 30, 1952, 251–284. Sterns Hauptaussage (auf S. 284) ist: »Les analogies entre certaines parties du premier panégyrique de Julien et les éloges conjugués des tétrarques et de la famille constantinienne dans l’Historia Augusta nous suggèrent Constance II comme destinataire de cette dernière«. Dies scheint mir ein non sequitur zu sein. [Nunmehr ist das Buch von H. Stern erschienen: Date et destinataire de ľHistoire Auguste, Paris 1953; es enthält sehr viele scharfe Beobachtungen, mit denen ich übereinstimme, doch scheint mir seine Grundthese nicht überzeugend. S. meine Besprechung in Journal of Roman Studies 44, 1954, 129–131. In manchen Argumenten hatte Stern einen Vorläufer in

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  48. U. Giri, In qual tempo abbia scritto Vopisco le biografie degli imperatori, Turin 1905; allerdings datiert Giri nur den Teil des Vopiscus unter Constantius II].

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  49. Die Argumentation von H. Stern, Date et destinataire de l’Histoire Auguste, Revue des Études Latines 30, 1952, 251–284, spez. 251–262 (= ders., Date et destinataire de l’Histoire Auguste, Paris 1953, 17–27), daß die Historia Augusta nicht von Aurelius Victor abhänge, ist zu subtil, als daß sie überzeugen könnte. Vgl.

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  50. F. Leo, Die griechisch-römische Biographie, Leipzig 1901, 286 Anm. 1. Doch findet sich auch auf der anderen Seite zu viel Subtilität. E. Hohl, Zur Historia Augusta: Vita Sev. 17, 6, Rheinisches Museum 68, 1913, 313–319, spez. 316 ff. versuchte zu zeigen, daß Severus 17, 6 »non tam ex sua voluntate quam ex morum parsimonia« ein Mißverständnis von Aurelius Victor, De caesaribus 20, 10 »ob vitae parsimoniam similem ipsum magis ascivisse« sei. Wenn es hier ein Mißverständnis der Historia Augusta gibt, dann ist dies natürlich nicht eines des Aurelius Victor, sondern eines der Quelle, welche die Historia Augusta mit Aurelius Victor gemeinsam hat. Zu dieser Quellenfrage scheinen mir die Beiträge von G. Barbieri vernünftig zu sein: Il problema del cosidetto ultimo grande storico di Roma, Annali della Scuola Normale di Pisa II 3, 1934, 525–538; Sulle falsificazioni della Vita di Pertinace negli Scriptores Historiae Augustae, Studi Italiani di Filologia Classica N. S. 13, 1936, 183–206; Mario Massimo, Rivista di Filologia Classica 32, 1954, 36 – 66 und 262–275. Nützlich ist auch A. Maddalena, Sulle fonti per la storia di Diocleziano e Costantino, Atti delľIstituto Veneto 95, 1935/36, 247–275.

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  51. Entscheidend bleiben die Bemerkungen von Th. Mommsen, Die Scriptores Historiae Augustae, Hermes 25, 1890, 228–292, spez. 254 Anm. 1 (= ders., Gesammelte Schriften Bd. VII, Berlin 1909, 302–362, spez. 326 Anm. 2). F. Altheim glaubt, die Abstammung des Konstantin von Claudius sei bereits von Dexippus angegeben worden, der laut F. Altheim, Literatur und Gesellschaft im ausgehenden Altertum Bd. I, Halle 1948, 191–192 »nach 293«, laut

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  52. F. Altheim, Aus Spätantike und Christentum, Tübingen 1951, 54 jedoch »vor 293« geschrieben habe. Sein Hauptargument ist, daß Dexippus seine Geschichte mit dem Tod des Claudius beendete, da er »Claudius als Neubegründer des Imperium Romanum betrachtet wissen« wollte. Vgl.

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  53. E. Klebs, Das dynastische Element in der Geschichtsschreibung der römischen Kaiserzeit, Historische Zeitschrift 64, 1889, 213–234.

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  54. [H. Stern, Date et destinataire de l’Histoire Auguste, Paris 1953, 45–51 möchte die Angabe über die dardanische Herkunft von Claudius und Constantius Chlorus in der Historia Augusta, Claudius 11–13, in die Zeit um 350 datieren. Doch beweist Themistios, Rede 3, 43b p. 52 Dindorf nichts für die Datierung dieser Legende.]

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  55. O. Hirschfeld, Die Abfassungszeit der Sammlung der Scriptores Historiae Augustae, in: ders., Kleine Schriften, Berlin 1913, 887–891. Der einzige Ausweg (und zwar ein kläglicher) ist es, mit J. Straub, Studien zur Historia Augusta, Dissertationes Bernenses I 4, Bern 1952, 137 anzunehmen, daß die Historia Augusta all dies über Claudius schreibe, um den Leser über ihre eigene Entstehungszeit zu täuschen.

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  56. Eine alternative, doch weniger überzeugende Erklärung bietet E. Klebs, Die Sammlung des Scriptores historiae Augustae, Rheinisches Museum 45, 1890, 436–464, spez. 448, dem zufolge das Orakel sich bezüglich der wahren Abkömmlinge irrte, aber bezüglich einer anderen Familie von Probi Erfolg hatte. Vgl. die guten Bemerkungen von

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  57. G. Vitucci, ĽImperatore Probo, Rom 1952, 148. Es ist kaum nötig hinzuzufügen, daß man das Auftauchen von uns aus der Geschichte der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts bekannten Namen wie Toxotius, Ragonius Celsus und Faltonius Probus in der Historia Augusta nicht als chronologisches Argument nutzen kann.

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  58. N.H. Baynes, The Historia Augusta, its Date and Purpose, Oxford 1926, 46 billigt das argumentum ex silentio von

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  59. O. Seeck, Studien zur Geschichte Diocletians und Constantins III: Die Entstehungszeit der Historia Augusta, [Fleckeisens] Jahrbücher für classische Philologie 141, 1890, 609–639, spez. 632–633, daß — im Gegensatz zur Angabe der Historia Augusta, Cloclius Albinus 4, 1 — die Familienallianz zwischen den Ceionii und den Postumi später als 350 n. Chr. ist. Ganz abgesehen von der inhärenten Schwäche einer solchen Argumentation, ist aber alles, was die Historia Augusta sagt, daß Albinus »nobilis apudsuos et originem a Romanis familiis trahens, Postumiorum scilicet et Albinorum et Ceioniorum« war. Postumii Albini gab es schon in republikanischer Zeit.

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  60. G. Tropea, A proposito di un passo di Giulio Capitolino nella Vita di Clodio Albino 12, 5–14, Rivista di Storia Antica 4, 1899, 233–241. Vgl. C.E. Van Sickle, Conservative and Philosophical Influence in the Reign of Diocletian, Classical Philology 27, 1932, 51–58, spez. 51–52. Zum Zeugniswert des Philocalus-Kalenders (CIL I2 S. 310) s.

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  61. H. Stern, Le Calendrier de 354, Paris 1953, 82, Anm. 14. [Man bemerke, daß Lactantius in seinem um 316 geschriebenen Werk De mortibuspersecutorum die Verfolgung unter Marcus Aurelius nicht erwähnt. Eine Erklärung dafür im Kommentar von

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  62. J. Moreau, Lactance: De la mort despersecuteurs Bd. II, Sources Chrétiennes, Paris 1954, 210.]

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  63. L. Bieler, ⊝EIOS ANHP: Das Bild des göttlichen Menschen in Spätantike und Frühchristentum Bd. I, Wien 1935. Vgl.

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  64. E. C Evans, Descriptions of Personal Appearance in Roman History and Biography, Harvard Studies in Classical Philology 46, 1935, 43–84.

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  65. Nicht zustimmen kann ich der Aussage von W. Hartke, Römische Kinderkaiser: Eine Strukturanalyse römischen Denkens und Daseins, Berlin 1951, 326–328, es gebe Argumente dafür, daß die Historia Augusta ursprünglich mit Hadrian begonnen habe: In die Irre führt sein statistisches Argument, demzufolge man, wenn es eine Vita Trajans gegeben hätte, erwarten müßte, daß der Name dieses Kaisers in den Biographien der Nachfolger Hadrians häufiger angeführt wäre. Auch finde ich nicht, daß Historia Augusta, Avidius Cassius 3, 1–3 und Pescennius Niger 9, 2, voraussetzen, daß die Vita Hadrians die erste in der Reihe war. In jedem Falle ist Aelius 1, 1 mit 7, 5 schwer in Einklang zu bringen und daher für keine These heranzuziehen. Mein Eindruck ist jedoch, daß der Widerspruch zwischen den beiden Passagen des Aelius leichter mit dem Sinneswandel einer einzigen Person zu erklären ist als mit dem Eingriff einer zweiten Person. [

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  66. Nach H. Stern, Date et destinataire de ľHistoire Auguste, Paris 1953, 52–61 ist das Interesse an Aelius »probablement dans les milieux sénatoriaux peut-être peu avant 354« gestiegen. Das würde mir als willkürliches Argument erscheinen.]

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  67. A. von Domaszewski, Untersuchungen zur römischen Kaisergeschichte, Rheinisches Museum 57, 1902, 506–516, spez. 514, nahm an, daß Antoninus Geta 6, 4, wo von nur einem Tribun der cohortes urbanae die Rede ist, später als 316 geschrieben sein muß. Doch sind sowohl von Domaszewskis Interpretation der Passage als auch seine Datierung für das vereinte Kommando der cohortes urbanae, das auf der Inschrift CIL VI 1156 (von Domaszewski nennt versehentlich 1186) beruht, fraglich: vgl.

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  68. Th. Mommsen, Die Scriptores Historiae Augustae, Hermes 25, 1890, 228–292, spez. 236 (= ders., Gesammelte Schriften Bd. VII, Berlin 1909, 302–362, spez. 309); von Domaszewskis anderes Argument, daß Gallieni duo 8, 6 »signa templorum omniumque legionum« einen Autor kennzeichne, der mit Elementen der heidnischen Religion nicht mehr vertraut sei, ist noch weniger zwingend. Die Bezugnahme in Clodius Albinus 1, 4 (angeblich von Capitolinus) auf Pescennius Niger 9, 3 mag andeuten, daß beide Viten von demselben Autor geschrieben wurden.

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  69. J. R. Palanque, Praefectus Illyrici et Galliarum: Contribution au probleme de l’Histoire Auguste, Revue des Études Anciennes 42 [= Mélanges Radet], 1940, 494–497 hat vorgeschlagen, daß der praefectus Illyrici et Galliarum von der Tatsache inspiriert war, daß im Jahr 360 ein praefectus Galliarum seine Position gegen die des praefectus Illyrici eintauschte. Doch, was wir erklären müssen, ist der Doppeltitel. Die überraschende Behauptung von A. Alföldi bei J. Straub, Studien zur Historia Augusta, Dissertationes Bernenses I 4, Bern 1952, 30, daß Divus Claudius 6, 2 von den Notitia Dignitatum über Grutungi-Austrogoti abhängt, ist m.E. von

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  70. F. Altheim, Das Auftreten der Hunnen in Europa, Acta Archaeologica (Budapest) 2, 1952, 273–276 widerlegt. Der proconsul Ciliciae von Divus Aurelianus 42, 2 (vgl. Caracalla 4, 6) ist noch unerklärt: vgl.

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  71. P. Meloni, Il regno di Caro, Cagliari 1948, 39. So weit ich weiß, hat J. B. Mispoulet seine in dem Aufsatz Sur la date de la rédaction de l’Histoire Auguste, Comptes Rendus de ľAcademie des Inscriptions 1906, 332–333 zusammengefaßten Forschungen über die consulares in der Historia Augusta nicht publiziert. Selbst wenn er seine These bewiesen hätte, würde dies die Historia Augusta nicht nach Konstantin datieren.

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  72. J. Geffcken, Religionsgeschichtliches in der Historia Augusta, Hermes 55, 1920, 279–296.

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  73. H. Mattingly, The Religious Background of the Historia Augusta, Harvard Theological Review 39, 1946, 213–215.

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  74. A. Alföldi, A Festival of Isis in Rome under the Christian Emperors of the IVth Century, Dissertationes Pannonicae, Budapest 1937, 44 vertritt die Ansicht, daß die Passagen über Commodus und Isis im späten 4. Jahrhundert geschrieben worden seien und daß Pescennius Niger 6, 8 ein Echo von Ps.-Cyprian, Ad Senatorem (III 302 Hartel) darstelle. Daß diese Argumentation zwingend sei, vermag ich nicht zu erkennen. Vgl. Sueton, Otho 12, 1, von Alföldi ebenfalls zitiert. Im allgemeinen scheint mir seine Ansicht, daß die Historia Augusta ein ›Pamphlet gegen das Christentum‹ sei (so A. Alföldi, The Crisis of the Empire A.D. 249–270, in: Cambridge Andent History XII: The Imperial Crisis and Recovery A.D.193–324, Cambridge 1939, 223; ebd. spricht er vom ›Haß gegen die Christen‹), nicht von hinreichenden Belegen gestützt zu werden.

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  75. Dies wurde von einem Mann empfunden, der sein 4. Jahrhundert gut kannte: G. Costa, Un libello anti-cristiano del sec. IV?, Bilychnis 22, 1923, 127–133. Er suchte den Hauptteil der Vita des Aurelianus zwischen 343 und 360 zu datieren, »quando non si poteva alzar la voce se non discretamente per tema di rappresaglie e punizioni«. Doch ist sein terminus post quem, den jetzt auch Stern vertritt — nämlich daß der in Divus Aurelianus 15, 4 erwähnte Furius Placidius der Konsul des Jahres 343, M. Maecius Memmius Furius Baburius Caecilianus Placidus sei —, fraglich; vgl.

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  76. Th. Mommsen, Die Scriptores Historiae Augustae, Hermes 25, 1890, 228–292, spez. 275 (= ders., Gesammelte Schriften Bd. VII, Berlin 1909, 302–362, spez. 346). Ebenso fraglich ist das Argument, das

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  77. W H. Fisher, The Augustan Vita Aureliani, Journal of Roman Studies 19, 1929, 129 anführt, um nachzuweisen, daß diese Biographie erst nach 358 geschrieben sei.

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  78. Die Argumente, die A. Alföldi, Der Rechtsstreit zwischen der römischen Kirche und dem Verein der Popinarii, Klio 31, 1938, 249–253 zur popinarii-Affäre anführt, sind nicht zwingend, und die zum iudiciale carpentum (Aurelianus 1,1) von

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  79. W. Enßlin, Carpentum oder Carruca. Bemerkungen zum Fahrrecht und Amtswagen im spätrömischen Reich und zum Problem einer Datierung der Historia Augusta, Klio 32, 1939, 89–105, als irrig erwiesen.

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  80. Wenn man die Viten, die dem Vopiscus zugeschrieben sind, von den anderen trennt, mag man sagen, daß Vopiscus mehr als seine ›Kollegen‹ anti-christlich eingestellt ist. Doch bin ich unfähig zu verstehen, was Quadrigae Tyrannorum [Firmus] 8, 4 mit »ipse illa patriarcha cum Aegyptum venerit« meint. E. Hohl, Über die Glaubwürdigkeit der Historia Augusta, Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1953 Nr. 2, Berlin 1953, 53 Anm. 64 erklärt »Aegyptum«, nicht aber »patriarcha« Baynes sah darin eine Anspielung auf Athanasios, die ein Datum unter Konstantin nicht ausschlösse.

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  81. W Hartke, Römische Kinderkaiser: Eine Strukturanalyse römischen Denkens und Daseins, Berlin 1951, 300 nimmt Antoninus Heliogabalus 6, 7 auf: »penum Vestae quod solae virgines solique pontifices adeunt, inrupit«; er argumentiert, daß die Historia Augusta nicht bemerkt, daß Elagabalus als Kaiser zugleich »pontifex« war, weshalb die Passage nur nach 379 geschrieben sein könne, als der Kaiser nicht mehr »pontifex maximus« war, aber vor 395 geschrieben sein müsse, als die »pontifices« abgeschafft wurden. Es scheint mir, daß sich Texte nicht in dieser Weise pressen lassen. Die Historia Augusta dachte an Elagabal als Kaiser, nicht als Pontifex. Wäre die Historia Augusta bald nach der Aufgabe des Titels »pontifex maximus« durch den Kaiser geschrieben worden, wäre sie sich wohl der Tatsache schärfer bewußt gewesen, daß die früheren Kaiser pontifices waren. Das andere Argument, dessen sich Hartke ebd. 298 bedient, wo er das, was Antoninus Heliogabalus 6, 5 über die »Floralia sacra« sagt, mit der angeblich im Jahr 394 gemachten Entdeckung in Verbindung bringt, daß der Tempel der Flora ein »Unterpfand der Herrschaft Roms« sei, ist zu viel für mich.

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  82. Vgl. etwa die Diskussion zwischen G. De Sanctis, Besprechung von N. H. Baynes, The Historia Augusta (1926), Rivista di Filologia Classica 55, 1927, 404–405, und

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  83. N. H. Baynes, The Historia Augusta, its Date and Purpose: A Reply to Criticism, Classical Quarterly 22, 1928, 166–171, spez. 166–167. N. H. Baynes, Besprechung von

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  84. W. Hartke, Römische Kinderkaiser (1953), Journal of Roman Studies 43, 1953, 137–138, spez. 138 gibt eine Liste von Passagen, die sich auf die kaiserliche Nachfolge beziehen. Die Tatsache, daß die Historia Augusta in bestimmten Fällen Usurpatoren rechtfertigt, ist offenbar kein chronologisches Argument: Schließlich war Diokletian ein Usurpator gewesen. Natürlich hat

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  85. W. Hartke, Römische Kinderkaiser: Eine Strukturanalyse römischen Denkens und Daseins, Berlin 1951, viel über dieses Thema zu sagen. [S. jetzt

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  86. H. Stern, Date et destinataire de l’Histoire Auguste, Paris 1953, 69–72].

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  87. Es wäre natürlich etwas anderes, wenn wir beweisen könnten, daß Aurelius Victor oder Eutropius oder sonst ein Autor des späten 4. Jahrhunderts für die nachkonstantinischen Ereignisse einer der Quellen gefolgt ist, die von der Historia Augusta für die vorkonstantinischen Ereignisse benutzt wurden. Doch ist, soweit ich weiß, ein solcher Nachweis noch nicht geführt worden (der neueste Versuch stammt von W. Hartke, Geschichte und Politik im spätantiken Rom, Leipzig 1940) — wofür es einen einfachen Grund gibt:

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  88. Wie A. Enmann, Eine verlorene Geschichte der römischen Kaiser, Philologus Suppl. 4, Göttingen 1884, 443–444 (vgl.

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  89. E. Hohl, Vopiscus und die Biographie des Kaisers Tacitus, Klio 11, 1911, 178–229 und 284–324, spez. 187) gesehen hat, läßt sich selbst dann, wenn man annimmt, daß eine Quelle — »K« — sowohl von der Historia Augusta und etwa Eutropius durchgehend genutzt wurde, daraus nicht folgern, daß die Historia Augusta und Eutropius dieselbe Redaktion von »K« benutzten. Eutropius mag einen »K« auctus verwendet haben (also einen »K«, der durch die Hinzufügung einer Darstellung der nachkonstantinischen Zeit erweitert worden war).

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  90. »Sed ego a patre meo audivi Diocletianum principem iam privatum dixisse« Das meint nicht »Diokletian, als er noch ein ›Privatmann‹ war« (so Magie, der in seiner englischen Übersetzung den Begriff ›commoner‹ verwendet), sondern »post depositampurpuram« (so Casaubon). Vgl. C. Lessing, Scriptorum Historiae Augustae Lexicon, Leipzig 1901–1906, s. v. iam, doch beachte

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  91. N. H. Baynes, The Historia Augusta, its Date and Purpose, Oxford 1956, 97–98 und

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  92. E. Hohl, Vopiscus und die Biographie des Kaisers Tacitus, Klio 11, 1911, 178–229 und 284–324, spez. 182 Anm. 1.

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  93. Eine andere Meinung bei H. Vermaat, Disputatio de aetate quae conscripta est Historia Augusta, Leiden 1893, 111.

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  94. Vgl. die Besprechung von A. Momigliano, An unsolved problem of historical forgery (1954) [= erste Fassung dieses Aufsatzes] durch E. Hohl, Gnomon 28, 1956, 233–235, spez. 235, und

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  95. E. Hohl, Über das Problem der Historia Augusta, Wiener Studien 71, 1958, 132–152.

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  96. R. Thomsen, The Italic Regions from Augustus to the Lombard Invasion, Kopenhagen 1947, 215.

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  97. Vgl. H. Stern, Besprechung von A. Momigliano, An unsolved problem of historical forgery (1954) [= erste Fassung dieses Aufsatzes], Revue des Etudes Anciennes 58, 1956, 414–416, spez. 415 Anm. 5. Ich darf vielleicht sagen, daß Sterns Hauptargument gegen mich (über den Widerspruch zwischen Divus Aurelianus 43 und Carus 9) bereits oben in Anhang I, Endnote D beantwortet ist.

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  98. A. Jardé, Etudes critiques sur la vie et le règne de Sévère Alexandre, Paris 1925, 52, Anm. 2;

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  99. G. Vitucci, Ricerche sullapraefectura urbi in età imperiale, Rom 1956, 105, Anm. 1.

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  100. E. M. Staerman, Krizis Rabovladeľ ceskogo Storja, Moskau 1957, 21–23 scheint ein konstantinisches Datum zu unterstützen, doch ist der von ihr (21, Anm. 26) angekündigte Artikel noch nicht erschienen. Vgl. auch

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  101. E. M. Staerman, Programmes politiques à ľépoque de la crise du IIIe siècle, Cahiers d’histoire mondiak 4, 1958, 310–329, spez. 324–327. — [In Secondo Contribute … folgt noch als Appendix III eine Rezension von

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  102. H. Stern, Date et Destinataire de ›Histoire Auguste‹, Paris 1953].

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Momigliano, A. (1998). Ein ungelöstes Problem historischer Fälschung: Die »Scriptores Historiae Augustae«. In: Nippel, W. (eds) Ausgewählte Schriften zur Geschichte und Geschichtsschreibung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03682-7_13

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