Zusammenfassung
Es muß eine ebenso seltene wie bewegende Szene gewesen sein: im April 1893, am Ende einer Falstaff-Aufführung im römischen Teatro Costanzi, der Verdi auf Einladung des Königs Vittorio Emanuele doch in der Königsloge beiwohnte, wurde der 80 Jahre alte, weißhaarige Herr als der größte lebende Komponist bejubelt; doch nach dem Toast winkte der solchermaßen Gefeierte, der in 26 Opern alle Leiden, allen Jammer und alle Qual dieser Erde komponiert und damit ein musikalisches Werk sondersgleichen vorgelegt hatte, ab: »No, no, lasci andare il gran musicista — io son’ un uomo di teatro!«… »Ich bin ein Mann des Theaters!1« — das ist kein Schnörkel eitler Bescheidenheit, im Augenblick dahingesprochen, sondern eine Richtigstellung: es ist die zentrale Äußerung Verdis zu der ewigen Frage, die Richard Strauss dann in Capriccio thematisiert und personifiziert hat: »Prima la musica, duopo le parole?« — oder umgekehrt?
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Notizen
Zitiert nach Leo Karl Gerhartz, Oper, Aspekte einer Gattung, Laaber 1983, S. 61.
Vgl hierzu und zu etlichen der genannten Dirigenten Hans-Klaus Jungheinrich, Die großen Dirigenten, Hermes Handlexikon. Düsseldorf 1986, sowie Harold C. Schonberg, Die großen Dirigenten, München 1973.
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Peter, WD. (1997). »Ich bin ein Mann des Theaters!«. In: Bermbach, U. (eds) Verdi-Theater. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03679-7_13
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