Zusammenfassung
Spätestens seit Goethe ist Hâfis das Synonym für die persische Dichtkunst schlechthin. Während es in Persien unter dem einfachen Volk kaum jemanden gibt, der nicht wenigstens einige Verse des Hâfis auswendig hersagen kann, war unter der orientalischen und abendländischen Gelehrtenschar der Orientkenner kaum jemand, der etwas über seine Person zu sagen wußte. Erst im Laufe dieses Jahrhunderts wurden weitere Handschriften, unter anderem in der zum Museum umgewandelten Aya-Sofya-Moschee zu Istanbul, aufgefunden, die wesentlich zum intellektuellen Verständnis des Hâfis beitrugen. Doch noch immer blieb die Frage im Raum stehen, wer jener Hâfis denn eigentlich war. Man kannte nur wenig mehr als seinen Namen, nämlich Châdscha Schams ed-Dîn Mohammad Hâfis von Schiras. Allerdings wußte man um die Zeitläufte des 14. Jahrhunderts, denen er ausgesetzt gewesen sein mußte. Den Titel Hâfis (= der den Koran in seinem Gedächtnis Bewahrende) erwarb er schon in seiner Jugendzeit, denn bereits damals kannte er das Wort Gottes, der sich durch den Mund des Propheten Mohammad offenbart hatte, auswendig.
heute nacht vor kummer um dich im blut der qual schlafe ich / und ferne der lagerstatt des wohls schlafe ich / glaubst du’s nicht / das traumbild deines antlitz’ sende / damit es zu mir dringe / wenn ohne dich schlafe ich
Hâfis
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Notizen
Schimmel, Annemarie: Rumi. Ich bin Wind und du bist Feuer. Leben und Werk des großen Mystikers. München: Diederichs, 81995.
Dies.: Gärten der Erkenntnis. Texte der islamischen Mystik. Düsseldorf/Köln: Diederichs, 1982.
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Ogger, T. (1997). Hâfis (ca. 1325–1389) und die persische Mystik. In: Busch, A., Linck, D. (eds) Frauenliebe Männerliebe. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03666-7_45
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