Zusammenfassung
»Ich will euch verraten, daß ich als Künstler durchaus nicht übermäßig stolz darauf bin, mich im Reiche des Geistes zu bewegen, sondern weit mehr, daß ich trotz allem mit meinem Fleische nicht gebrochen habe; und ich darf mich noch mehr damit brüsten, daß ich sinnlich bin und mich nicht nur im Geist auskenne; und mir meine Leidenschaft, Sündhaftigkeit, mein Dunkel lieber sind als mein Licht. Soll ich noch eins draufsetzen? Euch noch dies und jenes beichten? Also möchte ich euch sagen, daß meine größte künstlerische Lebensleistung nicht diese paar Bücher, die ich geschrieben habe, darstellen, sondern schlichtweg und einzig und allein, daß ich mit meiner ›unehelichen Liebe‹ nicht gebrochen habe. Ach! Denn Künstler zu sein heißt doch, unheilbar, leidenschaftlich, doch auch wild und ehelos, unsterblich verliebt zu sein.«
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Notizen
Bondy, François: »Witold Gombrowicz oder: Die Schattenduelle eines polnischen Landedelmannes«. In: Akzente 4, 1965, 366–383.
Jöhling, Wolfgang (Hg.): Diskrete Leidenschaften. Homosexuelle Prosa aus Polen. Berlin/Frankfurt a. M.: Foerster, 1988.
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Jöhling, W. (1997). Witold Gombrowicz (1904–1969). In: Busch, A., Linck, D. (eds) Frauenliebe Männerliebe. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03666-7_44
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