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Gesellschaftliches Übersetzen. Anmerkungen zu Volker Braun

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Zwiesprache
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Zusammenfassung

Im alltäglichen Sprachgebrauch meint ›übersetzen‹: von einer Sprache in eine andere übertragen. Daß auch innerhalb einer Sprache Übersetzungsvorgänge stattfinden, hat die Rezeptionsästhetik herausgearbeitet. Transformationsprozesse solcher Art ereignen sich nicht nur im Umgang mit älteren Texten, sondern immer dann, wenn veränderte historische und gesellschaftliche Voraussetzungen ein literarisches Werk in anderem Licht erscheinen lassen. Wird dieses Werk nicht einfach als nunmehr irrelevant beiseite geschoben, sondern erneut rezipiert und diskutiert, wird es gar vom Autor selbst — indem er es zitiert, verändert, auf es verweist oder es auch ausdrücklich verwirft — in neue Zusammenhänge integriert, haben wir es gleichfalls mit einem Übersetzungsvorgang zu tun, sogar einem recht verwickelten, weil sowohl auf der Text- wie auf der außertextuellen Referenzebene Veränderungen stattfinden. So wie bei einer Übersetzung von einer Sprache in die andere der kulturelle Hintergrund stets zweifach gegenwärtig ist, die Übersetzung das Original voraussetzt und doch nicht mit ihm identisch ist, so auch in einem auf »referentielle Intertextualität« angelegten Werk.1

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Notizen

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  17. Volker Braun: Verbannt nach Atlantis, Z 57–60, 1990, Zitat S. 57.

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Ulrich Stadler John E. Jackson Gerhard Kurz Peter Horst Neumann

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Charbon, R. (1996). Gesellschaftliches Übersetzen. Anmerkungen zu Volker Braun. In: Stadler, U., Jackson, J.E., Kurz, G., Neumann, P.H. (eds) Zwiesprache. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03659-9_26

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03659-9_26

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01450-4

  • Online ISBN: 978-3-476-03659-9

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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