Zusammenfassung
Obwohl die Beschäftigung mit Platon schon in den Bildungsgang des jungen G. fiel, wurde ihm dessen Philosophie erst später zu einem echten geistigen Erlebnis. Er schrieb am 1. 2. 1793 an Friedrich Heinrich Jacobi, er habe »gleichsam zum erstenmal im Plato gelesen«. Zwar wurde er weder jetzt noch später zu einem Platoniker im engeren Sinn; wohl aber weist sein Denken durchaus Züge dessen auf, was als Platonismus bezeichnet werden kann. Wenn hier von Platonismus gesprochen wird, so nicht im Sinne einer Schule oder jenes Begriffs, mit dem während der Renaissance die Abgrenzung gegen den scholastischen Aristotelismus gezogen wurde. Gemeint sind Ähnlichkeiten mit Piatons Philosophie, die allerdings Modifikationen und Differenzen einschließen.
Similar content being viewed by others
Literatur
Beierwaltes, Werner: Denken des Einen. Studien zur neuplatonischen Philosophie und ihrer Wirkungsgeschichte. Frankfurt/M. 1985.
Blumenberg, Hans: Piatonismen in der Naturwissenschaft der frühen Neuzeit. In: Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Mainz 1971, S. 3–34.
Bremer, Dieter: Licht und Dunkel in der frühgriechischen Dichtung: Interpretationen zur Vorgeschichte der Lichtmetaphysik. Bonn 1976.
Bröcker, Walter: Piatonismus ohne Sokrates. Ein Vortrag über Plotm. Frankfurt/M. 1966.
Cassirer, Ernst: Goethe und Platon. In: ders.: Goethe und die geschichtliche Welt. Berlin 1932, S. 105–148.
Flasch, Kurt (Hg.): Parusia. Studien zur Philosophie Piatons und zur Problemgeschichte des Piatonismus. Frankfurt/M. 1965.
Halfwassen, Jens: Der Aufstieg zum Einen. Untersuchungen zu Platon und Plotin. Stuttgart 1992.
Koch, Franz: Goethe und Plotin. Leipzig 1925.
Krämer, Hans Joachim: Der Ursprung der Geistmetaphysik. Untersuchungen zur Geschichte des Piatonismus zwischen Platon und Plotin. Tübingen 1961.
Liebert, Arthur: Goethes Platonismus. Zur Metaphysik der Morphologie. Berlin 1932.
Müller, Hermann Friedrich: Goethe und Plotinos. In: GRM. 7 (1915) S. 45–60.
Perpeet, Wilhelm: Antike Ästhetik. Freiburg, München 21988.
Platon: Sämtliche Werke. Hg. von Ernesto Grassi u. Walter Hess. Bd. 1–6. Hamburg 1957–1959.
Rotten, Elisabeth: Goethes Urphänomen und die platonische Idee. Gießen 1913.
Schadewaldt, Wolfgang: Goethe und das Erlebnis des antiken Geistes. Freiburg/ Br. 1932.
Schöndorf, Hildegard: Plotins Umformung der Platonischen Lehre vom Schönen. Bonn 1974.
Taylor, Alfred Edward: Platonism and its Influence. New York 1963.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Naumann-Beyer, W. (1998). Platonismus. In: Dahnke, HD., Otto, R. (eds) Goethe Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03656-8_74
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03656-8_74
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01447-4
Online ISBN: 978-3-476-03656-8
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)