Zusammenfassung
G. war kein Pietist. Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen, daß die religiöse Erneuerungsbewegung des Pietismus, die im 18. Jh. den größten Teil der protestantischen Christen erreicht und erfaßt hatte, wesentliche Impulse für das dichterische Selbstverständnis vor allem des jungen G. und das dichterische Schaffen G.s insgesamt gegeben hat. Dabei ist in den letzten Jahren zunehmend deutlich geworden, daß hierfür nicht allein G.s sog. pietistische Phase im Frankfurter Krankheitsintervall 1768–1770 mit ihren über Susanna Katharina von Klettenberg, Vorbild für die autobiographischen Bekenntnisse einer schönen Seele im 6. Buch von Wilhelm Meisters Lehrjahre, vermittelten Kontakten zur Herrnhuter Brüdergemeine, sondern eher noch jene vielfältigen Anregungen von Bedeutung waren, die G. von ganz unterschiedlicher Seite und zu ganz verschiedenen Zeiten aus radikalpietistisch-separatistischen Kreisen zugeflossen sind.
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Schneider, UM. (1998). Pietismus. In: Dahnke, HD., Otto, R. (eds) Goethe Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03656-8_71
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